La Gomera

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In den Zeiten der motorlosen Schiff­fahrt auf großen Seglern war es nicht einfach, die Wind­jam­mer und deren Mann­schaften mit Proviant und frischem Wasser zu versorgen. Als eine der west­lichsten Kanaren­insel spielte La Gomera darum in der Schiff­fahrt eine wichtige Rolle als letzter Hafen vor dem Sprung über den Ozean. Auch Kolumbus nutzte diese 1404 von den Spaniern eroberte Insel für seine drei Fahrten Richtung Westen auf der Suche nach dem ver­meint­lichen Indien. Von da an begann die Zeit der Ero­berun­gen des ameri­kanischen Kontinents, wo die kanarischen Inseln Gran Canaria und La Gomera bedeutende Rollen als Ausgangs­punkte für Überseefahrten hatten.

La Gomeras Vulkanaktivitäten liegen von allen Kanareninseln am weitesten zurück, es gibt keine unbedeckte Lava, keine auffälligen Vulkan­krater. Die Insel steigt aus allen Himmels­richtungen von der Küste zur Mitte hin an, so dass die Straßen sich gerade so an die Bergwände klammern. In neuerer Zeit wurden viele Straßen breit ausgebaut, eine Fahrt rund um die Insel ist heute für Autofahrer kein allzu großes Abenteuer mehr. Land­wirtschaft­liche Flächen werden in Terrassen­feldern angelegt, auf denen die Bauern meist Tomaten, Weintrauben oder Bananen anpflanzen. Kleine weiße Häuser liegen inmitten der Palmenhaine.

In der Hauptstadt San Sebastian de La Gomera bunkerte Columbus ein letztes Mal Wasser vor seiner Fahrt über das Meer nach Indien, wie er glaubte. Vor seiner zweiten Reise in die Karibik kaufte er auf der Insel Kleinvieh, Rinder und Pferde, um sie in die Neue Welt zu bringen.

Man glaubt, dass der Entdecker mit Beatriz de Bobadilla, einer ehemaligen Hofdame der Königin, eine leidenschaftliche Liebesromanze erlebte. Die Abfahrt seiner Flotte mit den drei Schiffen Santa Maria, Niña und Pinta verzögerte er deshalb um mehr als dreißig Tage. Man kann heute immer noch das gelbe Haus sehen, in dem der Admiral seine Geliebte besuchte.

Pfiffig sind die Bewohner der Insel zu nennen, denn eine Eigenart konnten sich die Insulaner bewahren: El Silbo, die Pfeifsprache. Ohne Worte, lediglich mit unter­schied­lichen schrillen Pfeif­tönen, mit zwei Fingern im Mund hervor­ge­bracht, verständigte man sich über Berge und Täler hinweg. Nur wenige Sekunden später kam die Antwort in der gleichen Technik. All das funktionierte bereits Jahr­hunderte vor der Erfindung von kabellosen Mobiltelefonen …


 

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