Zwei tiefe Schluchten, Velita Paklenica und Mala Paklenica, haben sich nahe dem Meer in das Massiv des Velebitgebirges eingefräst. Die Erwartung spektakulärer Ausblicke allein ist schon den Besuch dieses eindrucksvollen Nationalparks wert. Dass viele Szenen der beliebten Winnetou Filme genau dort gedreht wurden, machen eine Visite der Schlucht erst recht interessant. Also laufen wir durch die Schlucht. Mit einem farbigen Prospekt der Parkverwaltung in der Hand, das genau beschreibt, an welchen Stellen welche Szene aus welchem Streifen gedreht wurde. Alle diese Positionen wurden zusätzlich mit nummerierten Holzschildern versehen, so dass wir keinen Drehort verpassen können.
Wir gehen an der bezeichneten Stelle „Nr. 8“ vorbei, wo Winnetou (Pierre Brice) und Wokadeh (Gojko Mitic) in Unter Geiern die Schoschonen anführend durch das Tal reiten und das verlassene Indianerdorf erblicken, welches sich im Lauf des ausgetrockneten Baches befand. Na, wenn das nicht erhebend ist, genau dem Pfad der Helden seiner Kindheit zu folgen!
In der Schlucht hat der vierhundert Meter hohe Felsen Anica Kuk sein Zuhause. Er ist die bekannteste Kletterwand Kroatiens, wo freies Klettern eine große Herausforderung für viele Alpinisten darstellt. Wir laufen an vielen der Kletterer vorbei, die zum Teil gefährlich anzuschauen in der senkrechten Wand hängen oder die dem Kletterpartner von unten aus assistieren. Andere sitzen am Fuß „ihres“ Felsens und erholen sich von der konzentrierten Anstrengung. Diese schauen mit großen Augen auf uns, mein rotes Tuch und die Kamera in meiner Hand, das Stativ
auf meiner Schulter und glauben vielleicht, die Winnetou Filme bekämen heute ihre Fortsetzung .Die weitere Wanderung – teilweise fast schon Kletterung – durch die Schlucht ist grandios. Wir erfreuen uns abwechselnd an den atemberaubenden Ausblicken an bestimmten Punkten oder am Murmeln und Plätschern des Baches neben unserem Fuße. Die angenehme Kühle der Bäume macht den manchmal mühsamen Aufstieg dennoch leicht.
Auf dem Rückweg gestatten wir uns einen lohnenden Abstecher zur historischen Stadt Nin. Die Ruinen der Inselstadt liegen dort in einer flachen Lagune. Das Städtchen ist von allen Seiten von Wasser umgeben und lediglich durch zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Eine kleine Kirche Sveti Križ (Heiliges Kreuz) ist seit über 1200 Jahren völlig erhalten geblieben. Mit ein paar Schritten ist sie leicht zu umrunden und ist somit wohl die kleinste Kathedrale der Welt, denn man geht davon aus, dass die Kirche Bischofsitz gewesen ist. Weiter auf der Straße Richtung Zadar, also kurz vor den Toren von Nin, treffen wir inmitten einer großen Wiese auf das fast unwirklich anzuschauende Kirchlein Sveti Nikola, die wir über einen schmalen Feldweg erreichen und deren Hügel wir im Angesicht unserer aufgestellten Videokamera erklimmen.
Claudias Fazit | |
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Heute ist Sonntag und mittlerweile sind wir drei Wochen unterwegs. Die Temperaturen sind jetzt schon bei 30 Grad angelangt und die Badesaison hat jetzt auch für mich begonnen (bin etwas verfroren). Unsere beiden Ausflugstage mit dem Auto am Wochenanfang waren super. Die Klosterinsel Visovac hat mir sehr gut gefallen. Ein wunderschön angelegter Garten und ringsum das Wasser – einfach paradiesisch. An diesem Ort habe ich mich ganz besonders lebendig gefühlt (ein Kraftort). Würde ich in einem Kloster Auszeit machen, dann wäre dies mein Ort der Wahl. Die Krka-Wasserfälle habe ich schon das zweite Mal besucht und wieder die gleiche Begeisterung verspürt wie beim ersten Mal. Ich liebe alles, was mit Wasser zu tun hat und diese Wasserflüsse ganz besonders. Auch der Besuch in dem Paklenica-Park war eine große Freude. Die schattigen Wege und die landschaftlichen Eindrücke – einfach nur schööön. Selbst die Fahrt dahin war ein Augenschmaus. Bin weiterhin sehr zufrieden. |
Für Skipper | |||||||||
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