… ist unser erstes großes städtisches Ziel in Süddalmatien. Abgesehen von der Nacht in der Bucht Lovište an der Spitze der Halbinsel Pelješac, die auch schon zu diesem Bereich gezählt wird. Süddalmatien – für uns Mitteleuropäer klingt das gleich noch verlockender, exotischer als Dalmatien ohne dieses Süd. Süd – mit dieser Vorsilbe werden ganze Charterflüge in Richtung des Erdgürtels, dem Äquator, gefüllt. Süd-früchte sind immer noch extrem beliebte Obstgattungen in unseren Gefilden. Also verspricht uns auch Korčula-Stadt in Süddalmatien eine besondere fremdländische und anziehende Atmosphäre. Und so wird es auch. Die Stadt können wir als einen großen Höhepunkt auf unserem Seeweg in der Adria bezeichnen.
Und weil die üppig bewachsene Insel Korčula mitsamt ihrer namensgleichen Stadt so schön ist, legen direkt vor der Altstadt dieses Kleinodes der Adria auch Fähren aus Orebić, Split, Hvar und Dubrovnik an. Von der kanonenbestückten Plattform des Kula Svih Svetih beobachte ich die Ankömmlinge. Aus dem Schiffsbauch strömen viele Menschen mit ihren Reisetaschen und Koffern. Auf den Gesichtern der Leute steht die berechtigte Vorfreude auf die kommenden Stunden und Tage auf dieser anmutsvollen Insel, in dieser, wie wir finden, überwältigenden Stadt. Viele der Ankömmlinge begeben sich direkt auf den Weg in die Altstadt, vor dessen Toren die Fähre unmittelbar festgemacht hat. Wir tun es ihnen gleich und gelangen über die lange Steintreppe des Landtores auf die Mittelachse der Altstadt. Von dieser Straße, die wie die gesamte Altstadt nicht von Autos befahren werden kann, führen alle weiteren Strassen wie die Adern eines Blattes nach links und rechts ab. Die Struktur der schattenspendenden Gassen ist sehr schlau ausgedacht: mit Ausnahme der Hauptstraße verlaufen alle anderen Gassen von West nach Ost. So findet die kalte Bora, der Nordwind, nur wenig Chancen für seinen Einfall. Der angenehm warme Maestral kann aus Westen jedoch ungehindert hereinwehen.
Auf der höchsten Erhebung der Altstadt finden wir die spätromanische Kathedrale Sveti Marko, die ihren Turm hoch in den blauen Himmel zeigen lässt.
In unmittelbarer Nachbarschaft steht das Geburtshaus von Marco Polo. Jawohl, der berühmte Chinareisende wurde in Korčula-Stadt geboren. So behaupten es zumindest die Korčulaner. Und muss man ihnen denn nicht auch glauben, wenn sie es mit so viel Liebe auf den vielen kleinen Mitbringseln aus Korčula ausdrücken, wenn sie ihre Gaststätten und Geschäfte nach ihm benennen? Ich glaube es den Einheimischen einfach und besteige den sogenannten Marco-Polo-Turm, von dem ich eine wunderbare Aussicht auf das Meer und die umgebenden Inseln habe.
Für Skipper | |||||||||
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