05. Juli 2009

Korčula …

… ist unser erstes großes städtisches Ziel in Süddalmatien. Abgesehen von der Nacht in der Bucht Lovište an der Spitze der Halbinsel Pelješac, die auch schon zu diesem Bereich gezählt wird. Süddalmatien – für uns Mitteleuropäer klingt das gleich noch verlockender, exotischer als Dalmatien ohne dieses Süd. Süd – mit dieser Vorsilbe werden ganze Charterflüge in Richtung des Erdgürtels, dem Äquator, gefüllt. Süd-früchte sind immer noch extrem beliebte Obstgattungen in unseren Gefilden. Also verspricht uns auch Korčula-Stadt in Süddalmatien eine besondere fremdländische und anziehende Atmosphäre. Und so wird es auch. Die Stadt können wir als einen großen Höhepunkt auf unserem Seeweg in der Adria bezeichnen.

Die Steintreppe zum Landtor
Die Steintreppe zum Landtor
Und weil die üppig bewachsene Insel Korčula mitsamt ihrer namensgleichen Stadt so schön ist, legen direkt vor der Altstadt dieses Kleinodes der Adria auch Fähren aus Orebić, Split, Hvar und Dubrovnik an. Von der kanonenbestückten Plattform des Kula Svih Svetih beobachte ich die Ankömmlinge. Aus dem Schiffsbauch strömen viele Menschen mit ihren Reisetaschen und Koffern. Auf den Gesichtern der Leute steht die berechtigte Vorfreude auf die kommenden Stunden und Tage auf dieser anmutsvollen Insel, in dieser, wie wir finden, überwältigenden Stadt. Viele der Ankömmlinge begeben sich direkt auf den Weg in die Altstadt, vor dessen Toren die Fähre unmittelbar festgemacht hat. Wir tun es ihnen gleich und gelangen über die lange Steintreppe des Landtores auf die Mittelachse der Altstadt. Von dieser Straße, die wie die gesamte Altstadt nicht von Autos befahren werden kann, führen alle weiteren Strassen wie die Adern eines Blattes nach links und rechts ab. Die Struktur der schattenspendenden Gassen ist sehr schlau ausgedacht: mit Ausnahme der Hauptstraße verlaufen alle anderen Gassen von West nach Ost. So findet die kalte Bora, der Nordwind, nur wenig Chancen für seinen Einfall. Der angenehm warme Maestral kann aus Westen jedoch ungehindert hereinwehen.

Die Kathedrale Sveti Marko
Die Kathedrale Sveti Marko
Auf der höchsten Erhebung der Altstadt finden wir die spätromanische Kathedrale Sveti Marko, die ihren Turm hoch in den blauen Himmel zeigen lässt.

Das Marco Polo Haus
Das Marco Polo Haus – sicher etwas reparaturbedürftig
In unmittelbarer Nachbarschaft steht das Geburtshaus von Marco Polo. Jawohl, der berühmte Chinareisende wurde in Korčula-Stadt geboren. So behaupten es zumindest die Korčulaner. Und muss man ihnen denn nicht auch glauben, wenn sie es mit so viel Liebe auf den vielen kleinen Mitbringseln aus Korčula ausdrücken, wenn sie ihre Gaststätten und Geschäfte nach ihm benennen? Ich glaube es den Einheimischen einfach und besteige den sogenannten Marco-Polo-Turm, von dem ich eine wunderbare Aussicht auf das Meer und die umgebenden Inseln habe.

Marco Polo Restaurant   Marco Polo Souvenierladen   Marko Polo Einkaufsbeutel   Marco Polo Minibüste im Schaufenster
Marco Polo, Polo, Polo – der große Reisende ist in Korčula tatsächlich allgegenwärtig und schon fast eine Art Schutzpatron für die Stadt. Seine Zuständigkeit für die Tourismusankurbelung ist unübersehbar. Und warum auch nicht? – Ist seine Berühmtheit nicht durch das Reisen entstanden? – Somit kann Korčula kaum einen besseren Patron finden, um Reisende auf sich aufmerksam zu machen.

 

Übersichtskarte Korčula

Übersichtskarte Korčula

Claudia auf dem Kula Svih Svetih   Am Fuße der Stadtmauer

Für Skipper
 

Ankerplatz Lovište / Halbinsel Pelješac (43° 01,4’ N, 017° 01,9’ E): Ankern auf fünf Meter Wassertiefe, Sand. Es ist eine relativ große Bucht, viel Platz zum Ankern. Wir lagen an der Südseite in der Nähe der Pier. Auch in der Nordsite dieser relativ großen Bucht wurde geankert. Nahe unseren Ankerplatz lag auf der Westseite der etwa 40 Meter langen Steinmole ein Küstenfrachter längsseits. Auf der Ostseite der Mole waren Lobsterkörbe an Leinen festgemacht. Man kann da längsseits anlegen; ein Schwede mit Segelboot (ca. 10 Meter), der anfangs vor Anker lag, ging später (er hatte mit Einheimischen gesprochen) längsseits ziemlich nah an den Kopf der Mole. Er zog sein Schiff dann stündlich jeweils um einige Meter weiter Richtung Land (Vorsicht, geringe Wassertiefe!). Bis dann am späten Abend ein größerer Fischkutter kam und er mit seinen Boot ganz vorn an die Mole ging, damit der Kutter Platz finden konnte. – Bequemer ist es also, gleich am Anker hängen zu bleiben. Unsere Ankernacht verlief ruhig, kein Schwell.

Gleich neben der Pier stehen zwei Konobas zur Auswahl. Wir haben allerdings keine der beiden ausprobiert.


Marina Korčula auf Google-Maps  
Super Wasserqualität in der Marina Korčula
Super Wasserqualität in der Marina Korčula. Die Wassertiefe beträgt hier über vier Meter!
Marina Korčula: Das Wasser ist so sauber, da kann man drin baden. Marinero half uns leider keiner beim Anlegen. Das lag vielleicht daran, dass wir bereits gegen 13:00 Uhr eintrafen. Abends kümmerte er sich jedoch auch lieber erzählend und gestikulierend um das Einsammeln der Papiere von bereits festgemachten Booten als um das entgegen nehmen von Leinen bzw. Mooring reichen für neu Eintreffende. Motoren-Werkstatt (Volvo) und zwei Nautik-Shops verfügbar. Der Liegeplatz war mit 50,- Euro (45,- + 10% Juni-Zuschlag = 50,- Euro) jedoch nicht billig für unsere 9,30 Meter lange Cleo. Plus 1,45 Euro Kurtaxe pro Tag und Nase.