01. Februar 2009

Wie ist das mit Haus, Post, Job?

Wir haben zum Glück lauter liebe Geister, die sich um die vielen, vielen Dinge in unserem Leben kümmern und uns so diese Reise überhaupt erst ermöglichen. Es geht bei so langer Zeit um mehr als Blumengießen, zumal wir in einem (bank-)eigenen Häuschen wohnen. Der Rasen ist zu mähen, Reinigungsarbeiten und kleinere Reparaturen sind zu erledigen oder gegebenfalls auch eine Handwerksfirma zu bestellen und zu überwachen. Mein Sohn wird sich um den Garten kümmern, insbesondere das Rasenmähen.

Kater Zeus
Meine Mutter, wohnt zum Glück im selben Haus wie wir. Sie kümmert sich um die Post, das Haus etc.. Wir erstellen eine Liste mit wichtigen Telefonnummern für die verschiedenen „Sparten“, die für unser Haus wichtig werden können. Somit ist klar, wer zum Beispiel bei Ausfall der Warmwasseranlage etc. informiert werden könnte. Eingehende Post sortiert sie je nach Absender: Finanzamt wird zum Steuerberater weitergeleitet, wichtige oder auch vermeintlich wichtige Mails werden an mich gefaxt. Diese Faxe werden in E-Mails umgewandelt, welche ich unterwegs lesen und entsprechend darauf reagieren kann.

Zeus, unser Kater wird sich in der Zeit bei und mit meiner Mutter genauso wohl fühlen, so dass wir ihm nicht zu sehr fehlen werden. Seine gewohnte Umgebung bleibt ihm ja erhalten. Hoffentlich vergißt er uns nicht …

 

Unsere Jobs oder: Was sagt der Chef dazu?

Urlaub für immer wollen wir nun nicht. Irgendwann werden die lang ersehnten fünf Monate an uns vorbeigezogen sein und wir wieder in unser Arbeitsleben zurückkehren. Die Frage, wie wir mit unseren bis dahin leeren Taschen weitermachen haben wir prima hinbekommen:

Claudia ist selbständig und betreibt eine kleine Wellness-Praxis, in welcher sie Wohlfühlmassagen etc. anbietet. Ihre Stammkunden sind informiert. Dadurch kann sie sich diese Auszeit relativ frei selbst „genehmigen“.

Bei mir als freiberuflichen IT-Consultant sah ich das etwas kritischer. Zur Zeit arbeite ich in einem Projekt im Bankenbereich. – Wie wird der Projektleiter auf meine Fünf-Monats-Ankündigung reagieren. Der Auftrag könnte sich für mich damit erledigt haben, ich hätte quasi mein Projektende selbst eingeläutet. Und genau so war meine Planung: Ich dachte noch nicht einmal daran, dass ich nach meiner Auszeit überhaupt wieder zurückkommen dürfte. So brachte ich es also auch meinem Projektleiter im Oktober bei: „Ich kann nur noch bis nächstes Jahr Ende April hier im Projekt mitarbeiten …“ – Das bedeutet auch, dass ich nach der Reise dringend ein neues Projekt brauchen würde, welches erst einmal aquiriert sein will.

Doch Ihr ahnt es, es kommt anders. Der Projektleiter findet die Idee der Auszeit toll, freut sich für mich, blickt ohne zu zögern in seinen Kalender und rechnet: „… also wenn du Anfang Mai weggehst und fünf Monate lang segelst, dann bist du ja in drei – vier – fünf – also im Oktober wieder hier.“ … ich – sprachlos … ich – ohne Worte … – ich falle aus allen Wolken, ein bißchen trifft für mich jetzt Ostern und Weihnachten zusammen. Wow! – Das hätte ich wirklich nicht erwartet, ja kaum hoffen gewagt. Cool! Als hätten alle Götter für mich die Hand im Spiel gehabt. – Hier geht es zudem um ein Projekt, in dem ich mich pudelwohl fühle, dessen Beendigung also überhaupt nicht in meinem Interesse liegt. Toll! Den Törn kann ich jetzt also ganz enspannt angehen und auch ausklingen lassen. – Wo ich nachher wieder unterkomme, weiß ich schon vorneweg!

Die Welt gehört dem Mutigen!