Dänische Südsee: Thurø und der Schnullerbaum

Die hufeisenförmige Insel Thurø hat sich seit der Ver­bindung zum Fest­land über einen Damm besonders im nord­westlichen Teil verändert: dieser ist heute ein Viertel für Sommer­häuser. Dennoch finden wir auf der Insel leicht maritime Idylle und Obstgärten und Blumen­felder, Wald­bestand und un­verbaute Küste.

An der Ostküste und auf dem Thurø Rev gelangen wir an wun­derschöne Strände. Der Strand von Smørmosen ist ein großer breiter Spiel­platz mit Bade­steg und Wasser­rutsch­bahn. Hier findet ihr auch Thurø Mini­golf mit 20 lustig ge­staltenen Zementbahnen.

Dänemark ist auch ein Land für Camper. Ob mit eigenem Zelt, ob ein Zelt des Campingplatzes, mit eigenem Wohnmobil oder in einem gemieteten Bungalow auf dem Zeltplatz – es werden die vielfältigsten Möglichkeiten angeboten. Hier der Campingplatz FDM an der Nordostseite der Insel.

Westlich der Insel liegt der Svendborgsund, der von hier aus selbst­verständlich Thurø Sound heißt. Am Nord­ufer dieser Bucht finden wir neben zwei Yachthäfen auch heute noch zwei Werften, die Walsted Werft für Yachten und eine Kutter­werft. Die Leute auf Thurø waren ein Schiff­bauer­volk. Vor 100 Jahren noch wurden hier große Segel­schiffe gebaut. Gleich­zeitig mit dem Ende der Segel­schiffära endete auch die Schiff­bau­tradition auf Thurø.

Auf den dänischen Inseln bekommt ihr viele meist land­wirtschaft­liche Produkte am Straßenrand, oft auffällig mit dem Dannebrog, der dänischen Fahne, ge­kenn­zeichnet. Daneben die Kasse zum Ein­werfen des Geldes. Oft handelt es sich wie hier um „Nye Kartoffeler“, doch es sind auch Gemüse, Eier oder sogar Floh­marktartikel. Im Spätsommer ver­kauft man haus­ge­machte Mar­melade oder später auch Brenn­holz. Manchmal werden auf diese Weise sogar Fahrräder verliehen.

Am Yachthafen wächst der Schnuller­baum, der der Älteste seiner Art ist. Die Zweige werden von hunderten bunter Schnuller geziert, die der Baum natür­lich nicht selbst als Frucht hervor­bringt. Viel­mehr kommen Eltern mit ihren Sprößlingen her, die ihre Schnuller­samm­lung zum Abschied an den Baum hängen. Denn von diesem Tage an wissen die Kleinen: jetzt benötige ich keinen Schnuller mehr. Und sie sehen, dass viele andere Kinder ihren Schnuller ebenso auf­gehangen haben, was ihnen sehr über diesen großen Verlust hinweg tröstet. Meist bekommt das Kind anschließend auch ein kleines Geschenk von den Eltern. Schön.

In den Gewässern zwischen Thurø und Langeland wird der hier heimische Schweinswal oft gesichtet.

 

Das pastell­gelb angelegte Bergmannhus be­her­bergt heute eine Bi­bliothek und ge­hörte früher der in ganz Dänemark be­kann­ten Schrift­stel­lerin Karin Michaëlis. In den dreißiger Jah­ren des letzten Jahr­hunderts ver­sammelte sie um sich viele aus Deutsch­land emigrierte Menschen. Unter ihnen auch Berthold Brecht, der seine erste Zeit in Dänemark in einem ihrer Häuser auf Thurö verbrachte.

Für Skipper
Hafen Turø auf Google-Maps   Luftaufnahme       In der Bucht Thurø Bund findet ihr zwei Yachthäfen: westlich neben der Walsted Werft den Yachthäfen Thurø mit dem Thurø Sejlklub und den Hafen Gambøt: liegt weiter westlich neben der Kutterwerft. Die Tankstelle ist bei Walstedt. Die wenigen freien Liegeplätze bei den Werften und in den Yachthäfen liegen auf 1,5-2,5 Metern Wassertiefe. Der Yachthafen mit dem Segelclub (Gambøt) verfügt über Toiletten und Duschen, Wasser und Strom ebenfalls. Solltet ihr keinen freien Liegeplatz mehr finden: Ankern ist im Thurø Bund, der auf drei Seiten von der hufeisenförmigen Insel geschützt wird, auf 2-6 Metern Tiefe leicht möglich. In der Bucht Thurø Bund Segelclub am Yachthafen Gambøt