Der Film entsteht beim Schnitt!
Für den Schnitt eines Films braucht man längere Zeit, als zum Drehen der Bilder. Bei mir war es immer so, der Schnitt verschlingt ein Vielfaches der Zeit. Der Filmschnitt ist einer der entscheidenden Aufgabengebiete bei der Entstehung des Films. Manche sagen auch: “Der Film entsteht beim Schnitt”.
Walter Murch, der Chef-Schnittmeister des Films Apocalypse Now teilte einmal die Anzahl Schnitttage von ihm und seinen fünf Schnittassistenten für den den Apocalypse-Film durch die Zahl der Schnitte im Film (also der Szenenwechsel) und kam zu dem erstaunlichen Ergebnis von durchschnittlich 1,42 Schnitten – pro Acht-Stunden-Arbeitstag! Ja was haben die denn die ganze Zeit gemacht? – Sie haben darüber diskutiert, sich die Szenen immer wieder angeschaut, ausgewählt, verworfen, verschoben und immer wieder und wieder das Ganze betrachtet.
Und weil der Schnitt des gedrehten Filmmaterials so entscheidend ist, möchte ich gerne hier einen Link zu Interviews mit Filmcuttern präsentieren (man sagt auch Schnittmeister zu diesem Beruf). Die Leute haben Interessantes zu sagen.
Interessant vielleicht auch für Euch, falls ihr Eure eigenen Familien- und Reisefilme schneidet? Einige der schönsten Zitate von diesen Cuttern habe ich hier zusammengetragen:
- Inge Schneider über den Traumberuf Filmschnitt: „Ich bin da wirklich sehr eingleisig. Aber das voller Leidenschaft.“ (Die Hand am Film)
- Falk Peplinski: „Dabei ist es ja genau die Montage die das Einzigartige des Films ausmacht, sie ist das Wesen des Films.“ (Interview mit Falk Peplinski)
- Stefan Stabenow über die Tätigkeit der Filmmontage: „Die wichtigste Filmhochschule für mich waren die zehn Jahre, in denen ich Filme montiert habe.“ (Es muss intensiv sein!)
Schnittige Grüße aus dem Schneideraum
Eure Travelfilmer Claudia und Thomas
Frontseite vom April 2014 (Klick):