20. Juni 2024

Juni 2024, Nr. 2

Besuch bei Wilfried

Ich wollte es schon seit Längerem besuchen. Letzte Woche hat es endlich geklappt: ich fuhr wieder einmal nach Angeln / Schleswig-Holstein und besuchte das Grab der im letzten Jahr verstorbenen Seglerlegende Wilfried Erdmann.

Sein außergewöhnliches Seglerleben inspirierte – besonders durch seine Bücher – Tausende, so auch mich. Eines der ersten Weltumseglungsbücher, die mir jemals in die Finger fielen war Wilfried Erdmanns 1000 Tage Robinson, in dem er mit seiner Frau Astrid die Welt umsegelt, viele schöne Begegnungen in der Südsee beschrieb und ebenso Segelabenteuer im Atlantik erlebte. Letztes Jahr im Mai ging Wilfried auf seine letzte Fahrt.

Als ich auf einen Hügel nahe der Schlei den beinahe winzigen Friedhof von Grodersby-Golthoft betrat, war mir sofort klar, dass ich sein Grab recht schnell finden würde. So übersichtlich sind die wenigen Reihen mit Gräbern auf diesem Kirchhof. Und stünde sein Name mit den Geburts- und Sterbejahr nicht auf dem spartanisch wirkenden Metallschild an seinem Grabe, so hätte man es dennoch finden können. Wer Wilfried Erdmanns Bücher und seine Art zu leben, die von ihm absichtlich einfach gehaltene Ausstattung seiner Schiffe kannte, der wusste: sein Grab würde von eben genau dieser funktionalen Zurückhaltung sein. Diese Schlichtheit entspricht genau seiner Art, als hätte er es exakt so verfügt. – Vielleicht hat er ja.

Der Blick vom kleinen Friedhof Brodersby-Golthoft auf die Schleibucht bei Gross-Brodersby hat Wilfried Erdmann ganz sicher gefallen.

Ich hatte Einiges zu tun an der Schlei und in Süderbrarup, wo Claudia und ich uns gerne aufhalten. Dennoch besuchte ich natürlich das Meer, diesmal bei Hasselberg, wo ich in einer Pension unterkam.

Am Strand von Hasselberg
Am Außenhafen von Maasholm liegt ein Traditionssegler … … und der Yachthafen ist wiederum meine Flaniermeile 🙂
In Maasholm geht jeder gerne die Pflasterstraßen mit den alten Häuschen entlang … … und so kam ich kam am Atelier von Ingo Clausen vorbei.

Claudia war diesmal nicht mit dabei, so dass ich beim Besuch in Maasholm lange Stunden die Stege mit den Segelyachten entlangschlenderte und träumte. Für Claudia ist mein gemütliches Gegucke eher langatmig, so dass ich bei gemeinsamen Besuchen von Yachthäfen immer etwas schneller bin. Und dieses Mal eben langsamer .


Bleibt in der Liebe,
haltet zueinander und pflegt eure Kontakte!

Und: passt gut auf euch auf!
Eure Thomas und Claudia