Von Svendborg aus werden einige kleine Inseln des Dänischen Inselmeeres mit Kleinfähren angefahren: Skarø, Hjortø, Birkholm und Drejø. Die Überfahrt mit der Fähre am westlichen Ausgang des Svendborg Sundes entlang dauert nicht sehr lang (nach Hjortø etwa eine Stunde) und ist ein Erlebnis.
Auf den kleinen Inseln finden wir meist nur ein Dorf, das den gleichen Namen wie die Insel trägt. Industrie ist nicht vorgesehen. Am westlichen Ende Drejøs gab es Anfang des 20. Jahrhunderts einmal eine Ziegelei, die jedoch wegen des teuren und umständlichen Abtransports der Ziegeln schließen musste.
Wahrscheinlich leben deshalb so wenige Menschen auf diesen schönen Landflecken. In Drejø sind es nur noch 50. Die jüngste davon ist jetzt 50 Jahre alt. Jüngere suchen sich Arbeit auf Fünen oder studieren in den Städten. Vielleicht – wenn sie einmal alt sind – erinnern sie sich der Schönheit ihrer Insel und kehren zurück. Vielleicht.
Die Vogelwelt hat überhaupt keine Probleme mit fehlenden Arbeitsplätzen. Im Westen der Insel, wo damals die alte Ziegelei stand, finden wir eine sandige Steilküste, in der ein großer Bestand Uferschwalben nistet. Auf dem Weg dorthin führt die Straße an den Vogelwiesen vorbei, wo beinahe 60 Vogelarten von März bis Mitte Juli ihre Jungen aufziehen, viele Seetaucher, Blesshühner und verschiedene Entenarten brüten auf den Wiesen. Von der Straße aus lassen sich die Tiere gut beobachten. Ihr kommt mit einem Leihfahrrad bequem bis zu diesen Inselpunkten, obwohl auch ein Fußmarsch vom östlich gelegenen Fähr- und Yachthafen bis zur Westseite der Insel möglich wäre (ca. sechs Kilometer).
Am Nordwestzipfel der Insel steht ein Vogel-Beobachtungsturm, von dem aus ihr unter anderem Rohrweihen und einen Rothalstaucherbestand beobachten könnt.
Die Kirche nicht in der Dorfmitte Bis 1535 fuhren die Einwohner Drejøs mit Booten zur Kirche nach Æroskøbing auf der Insel Ærø. Eines Tages ertranken auf der Überfahrt zwei Taufgesellschaften und der König erlaubte daraufhin den Bau einer Kirche auf Drejø. Dass die Kirche nicht im Dorf steht und dazu an einem niedrigen Inselpunkt erklärt diese alte Sage: Als der Beschluss zum Bau der Kirche ergangen war, lag das Baumaterial jeden Morgen an diesem Platz. Als dann noch einer der Bauern von einem dort vergrabenen Kreuz träumte, wurde das als Wink des Himmels für die Platzierung der Kirche betrachtet. |
Warum ihr sich ausgerechnet auch die kleine Insel Drejø besuchen solltet? Lest dazu diese kleine Geschichte:
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der Probst des Kirchsprengels ein Gespräch mit einer 80 Jahre alten Frau, wobei er unter anderem bemerkte: „Ja, hier läßt es sich gut wohnen, Eure Insel liegt genau an der richtigen Stelle.“
Worauf die alte Frau antwortete: „Jawohl Vater! – Eine Meile nach Tåsinge, eine nach Fünen und eine nach Ærø. – Herr’jemine, Drejø liegt wirklich mitten in der Welt.“
Quelle: Flyer "Drejø" herausgegeben von Fyns Amt, Dänemark
Wen wir noch auf Drejø fanden:
Dänische Kobolde Seit Jahrhunderten leben in Dänemark Hauskobolde auf den Farmen. Behandelt man diese gut, wird das Leben mit Liebe und Freude gefüllt. Wenn nicht, konnten die Kobolde wirklich boshaft sein. Die Kühe gaben dann keine Milch mehr, die Hennen legten keine Eier, das Pferd zog den Wagen, die Kinder waren frech und der Bauer und seine Frau begannen sich zu streiten. Dann musste man sich beeilen und den kleinen Kobolden Bier und Brei vorsetzen, erst danach konnte jeder wieder glücklich sein. Auf der kleinen Insel Dreyø mitten im Südfünen Archipel lebten auch solche Gnome. Eines Tages vor vielen Jahren begannen harte Zeiten auf der kleinen Insel. Denn nach einem großen Brand zogen viele Menschen fort von ihren Betrieben. Und harte Zeiten für Menschen waren auch harte Zeiten für Hauskobolde. Nun gab es keine Tiere in den Ställen, die Öfen blieben kalt. Und das Schlimmste von allem – es war vorbei mit Bier und Brei. Auf dem ältesten Bauernhof von Drejø, Gamle Elmegaard, leben jetzt die Kobolde Nille und Nis. Viele Jahre stand der Hof leer und als Nis geboren wurde wuchs er in einer alten hohle Ulme auf. Eines Tages kam wieder Leben an die alte Stelle, als einige Leute mit ihren Hühnern, Eseln, Enten und Hunden in die alte Kate einzogen. Nille und Nis zogen sofort auf den Dachboden der Farm. Dort gab es Heu und alte Möbel, viel Staub und Spinnweben. Hier lebten freundliche Katzen und leckere Mäuse. Es gab Eier in den Nistkästen und im Winter viel Obst und Kartoffeln auf dem Dachboden. Doch das Beste für die beiden Kobolde: sie bekamen wieder Bier und Brei. Das Koboldpaar Nille und Nis hat beschlossen, sein ganzes Leben lang dort zu verbringen. Und solch ein Leben ist wirklich lang. Ein Kobold kann leicht 400 Jahre alt werden. Die lieben Gnome sitzen gerne hoch oben im Raume und halten ein Auge auf alles, was geschieht. Sie sind gut in der Verbreitung von Frieden und Freude bei Kindern und Erwachsenen – sie passen über die Jahre gut auf dich auf. Bei uns im Haus in Hessen sitzen Nille und Nis ab jetzt auch unter der Decke im Raume und haben ein Auge auf unser Glück und Frieden. |
Für Skipper | |
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In Drejø gibt es zwei Häfen: Drejø Bro mit 2,5 m Wassertiefe und den alten Drejø Gamle Havn für Boote mit nicht mehr als 1 m Tiefgang. Bro mit etwa 40 Liegeplätzen verfügt über WC und Duschen, Wasser und Strom. Auf der Straße ins Dorf kommt ihr direkt an einem Fahrradverleih vorbei. Im Dorf findet ihr einen Lebensmittelladen. Den Gamle Havn (gamle=alt) in der Bucht an der Nordseite steuert man über eine schmale mit Spieren gekennzeichnete Fahrrinne an. Es gibt auch für diesem kleinen Hafen für nur 15 kleine Schiffe Duschen und WC. Bei starken südwestlichen Winden kann der Hafen trockenfallen. Die Wassertiefenänderungen auf Drejø können bei starken Winden und Tiede +1 Meter bzw. -1 Meter betragen. Winde aus Ost bis Nordost erhöhen den Wasserstand, entgegengesetzter Wind senkt den Wasserstand. |