07. November 2025

Die Unverbesserlichen

Roman von Volker Klüpfel und Michael Kobr (1971*, 1973*)

Der große Coup des Monsieur Lipaire

Claudias Kommentar nach dem ersten Kapitel, in dem uns eine der Hauptfiguren, der Gelegeneitsgauner Guillaume Lipaire, vorgestellt wird: «Das ist ja der Hammer, der lebt ja ein Leben …»

Und das ist ja auch kein Wunder, wird uns doch glich im ersten Kapitel auch der Ort der Handlung nahegebracht: die Côte d’Azur mit dem Ort Port Grimaud, unweit von Saint Tropez.

Die Côte d’Azur – der Ort der Handlung
Es fällt leicht, sich an den Ort der Handlung zu finden, bringt uns das Buch doch an die wunderschöne Küste der Côte d’Azur. Der Ort Port Grimaud existiert sogar im realen Leben, ganz hinten in der Bucht von Saint Tropez (alles klangvolle Namen) und ist tatsächlich eine Wasserstraßen-Welt wie im Buch beschrieben. Selbst den lägst verstorbenen Schöpfer, sprich Architekten, mit der Idee zu diesem Ort gab es im richtigen Leben. Sein Leichnam wird ebenfalls, genau wie im Buch, in einem steinernen Sarkophag in der Église Saint-François d’Assise. Mit dem Unterschied, dass er im Buch &&& Roudeau genannt wird, in Wahrheit jedoch François Spoerry hieß. Wer das Buch liest, versteht auch warum: aus Pietätsgründen .

Fröhliche Witzigkeit
Es ist kein Buch, auf dessen Seiten man wirklich auf eine Lösung des Kriminalfalles hinfiebert. Deshalb lasen wir oft immer nur ein Kapitel pro „Sitzung“ (meist am Morgen oder am Mittag bei einer Tasse Kaffee). Die Kapitel sind zudem meist recht kurz (oft nur 5-10 Seiten), weshalb sich die Lektüre entsprechend hinzog. Doch jedes Kapitel in sich war so erfrischend, witzig und fröhlich gestaltet, dass ich mich immer wieder darauf und darüber freute.

Insbesondere fällt einem die “Anlehnung” mancher Begebenheiten an Filmszenen (ällterer) Spielfilme auf, meist französischen Formats. Wer kennt ihn nicht den folgenden “Dialog”:

»Nein!«
»Doch.«
»Oh!«
Aus Hasch mich – Ich bin der Mörder! mit Luis de Funès
Luis de Funès hat es den beiden Autoren besonders angetan, er wird einmal sogar namentlich erwähnt. Die beiden Autoren lassen darüber hinaus auch noch einen Commissair auch bei größter Sommerhitze im Trenchcoat mit aufgestelltem Kragen herumlaufen &&&. Aber auch Jean Gabin habe ich wieder gefunden (so glaube ich) und so wird womöglich jeder Leser zwischen den Zeilen seine eigenen Erinnerungen an lustige Filmszenen gedanklich wiederholen.

Und schließlich scheuen sich die Autoren auch nicht, hin und wieder die Filmquellen ihrer Ideen direkt im Text namentlich zu erwähnen .

Fazit
Man könnte aufgrund des schönen Ausgangs der Geschichte konkludieren, dass die Autoren das Wichtigste im Leben herausgearbeitet haben: Freundschaft. Und das trifft es meiner Ansicht auch: unsere Mitmenschen mit nachsichtigen Augen anschauen, gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und Anerkennung sind enorm entscheidend. Und das alles verpackt in Witz, der mich auf jeder Buchseite zum Lachen zwang.

Dieser Roman wird wahrschainlich nicht in die Regale der Weltliteratur Einzug halten, jedoch wäre ein Leserleben ohne solchen geistreichen (oder auch manchmal weniger geistreichen) Witz fast nicht denkbar.

Claudias Fazit
Claudia hat natürlich ihre eigene Meinung zu dem Buch
 

Gleich von Anfang an hatte ich das Gefühl, eher im Kinosaal in einer Filmkomödie zu sitzen, als in einem Roman. Doch genau das gefiel mir. Ich mag es, wenn ich mir das alles dadurch noch besser bildlich vorstellen kann. Es geht also in diesem, sagen wir mal Gaunerkrimi, um Gelegenheiten durch kleinere und mittlere Gaunereien, durch die die Gauner durchaus an erkleckliche Vorteile gelangen können.

So geht es bei der führenden Hauptrolle zuerst mal um den Gauner Guillaume Lipaire (alias Wilhelm Liebherr). Er sieht die große Chance, durch ein Rätsel an der wunderbaren Côte d’Azur einen Familienschatz zu heben. Nach und nach gesellen sich der Wassertaxifahrter Karim und die Handyverkäuferin Delphine dazu. Dann kommen die 84-jährige Lizzy und später die Schauspielstudentin Jacqueline dazu. Zum Schluss noch der Belgier und Ex-Fremdenlegionär Paul Quenot. Diese fünf – bis dato eher weniger freundschaftlich verbundenen Personen – verbinden sich, erleben zusammen viele Abenteuer und gemeinsame Aktionen (die ich hier natürlich nicht verrate) und werden Freunde.

Es geht also um ein Rätsel, dessen Lösung zu einem Familienschatz führen soll. Und diese (Schatz-)Familie ist wiederum iist groß und finanzsstark, was zu interessanten Verwicklungen führt. Darum einfach selbst das Buch lesen und dabei die Bauchmuskeln schwingen lassen!

Mein Fazit: Ein wirklich sehr unterhaltsames und witziges Buch!