11. September 2025

Lebenslänglich

Marcus Clarke (1846-1881)

Roman über das Leben in einer tasminischen Sträflingskolonnie

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Mangel weckt Interesse

Noch gut kann ich mich an meine Zeit in der Schule erinnern, 10. Klasse, als wir Jungs in der Pause dieses Buch diskutierten. Einer hat mal davon ghört. Ein anderer hat es mal in der Hand gehabt, bei seinem Onkel. Und ein dritter wusste sogar etwas über den Inhalt, Menschenfresserei aus Hunger war das uns schockierende Thema.

Keiner hat es also wirklich gelesen und dieses “Pausen-Diskussionserlebnis” fand an einer sogenannten “Polytechnischen Oberschule” statt, also in der DDR, wo ich aufgewachsen bin. Da war es nicht so einfach, an so ein westliches Buch (englischer Schriftsteller) heranzukommen, wenngleich dieses Buch in der DDR gedruckt und 1961 verlegt wurde (Marcus Clarke starb bereits im Jahre 1881, er war also 1961 bereits 80 Jahre tot; Urheberrechte laufen üblicherweise bis 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers, also die DDR konnte diesen Roman lizensfrei [=devisenfrei] drucken). Doch die Auflagen für Literatur mit einen großen interessierten Leserkreis im Osten waren dennoch nie hoch genug und man kann ja auch nachlesen, dass meine Ausgabe aus dem Jahre 1961 stammt. Zu diesem Zeitpunkt musste ich noch ein Jahr auf meine eigene Geburt warten …

Wie man reich wird
Kleine interessante “Anleitung” aus dem Anfang des Buches:
Dick Devines grober, strebsamer Sohn strebte nur nach einem: Geld: Er hatte sich geduckt und war zu Kreuze gekrochen, er hatte gedroht und getobt, er hatte sich vor den Großen gedemütigt und in den Vorzimmern der Mächtigen gekatzbuckelt. Nichts war ihm zu niedrig, nichts zu hoch. Da er sich sowohl aufs Geschäftemachen wie auf sein Handwerk verstand und obendrein durch keinerlei Gewissenskrupel oder Ehrbegriffe gehemmt war, kam er rasch zu Geld und hielt es zusammen.

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Fazit

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