Strand- und Urlaubsroman
In solch einen Urlaubsroman wird gerne alles hineingepackt, was man im Urlaub am Strand gerne so liest. Deswegen muss es mitunter also auch ein wenig liebes-schnulzig sein, sonst hat solch ein Buch letztenendes seine Zielgruppe enttäuscht (denke ich). Ja und was soll’s: einmal loslassen und seine (wahrscheinlich völlig unrealistischen) Träume einfach mal so in den Himmel fliegen lassen, das finde ich von Zeit zu Zeit auch für mich recht angenehm. Wohlgemerkt: für mich als älteren Mann, denn die Zielgruppe dieses Romans sind sicherlich eher Mädchen und junge Frauen (und auch reifere Frauen, wie mich Claudia korrigierte ).
Die Idee mit der Kombination Sommer – Sonne – Strand und Buchcafé fand ich bereits vor über einem Jahr toll, als ich eines dieser Bücher aus der Buchcafé-Reihe in der Auslage eines Buchladens entdeckte. Zum Buchkauf entschließen konnte ich mich damals noch nicht, denn ich befürchtete, dieser Sommer-Roman könnte mir zu sehr ins groschenhafte abgleiten. Andererseits – ein wenig Schnulze braucht solch ein Sommerroman ja wiederum auch unbedingt … Als ich neulich das vorliegende Buch in unserer kleinen Dorfbibliothek zur Auswahl fand, da wollte ich es dann aber doch wissen!
Ich weiß nicht, ob ich hier auf die Paar- und Liebesgeschichten in dem Buch eingehen sollte. Ja, es gibt davon parallel mehrere in diesem Strandkorbträume. Viel wichtiger finde ich die Rahmenstory, in der es um das Büchercafé geht: steht das Büchernest vor dem aus oder kann es weitergeführt werden? Die Autorin versteht es, die Geschichte zu erzählen ohne langweilig zu werden. Beinahe schon routiniert, würde ich sagen. Die Hauptpersonen sind alle durch die Bank weg sympatisch. Man möchte nach Sylt fahren, um das Büchernest aufzusuchen und die Bücher-Frauenclique kennenzulernen.
Was mir nicht so gefiel
Ich bin jetzt nicht schwulen- oder lespenphobisch. Aber dass in viele der aktuellen Romane, Filme und Werbefilmchen heutzutage unbedingt mindestens ein Homo-Pärchen eingearbeitet werden muss (für die “Quote”?), stößt mir mittlerweile doch schon einigermaßen unangenehm auf. Und ich frage mich: muss man das heutzutage denn so machen, damit das Buch überhaupt erst den kleinen Aufkleber «SPIEGEL Bestseller» bekommen darf? – Wohlgemerkt: wäre dieses Phänomen in unserer aktuellen Zeit nicht so auffällig auffällig, dann würde ich mich daran gar nicht gestört haben. Doch so … – naja …Um gleich noch auf dem nächsten Thema rumzureiten: Ole, einer der Hauptakteure im Buch, dessen Kater Campino heißt und dessen Lieblingsband demzufolge die Toten Hosen sind, gibt es auch noch. Nun ist das Buch ja schon 2018 herausgekommen, doch waren die Toten Hosen mit ihrem Sänger Campino auch zu dieser Zeit bereits ganz klare und laute und eher von Intoleranz gekennzeichnete Vertreter einer ganz bestimmten politischen Richtung. Kann man alles so machen, doch in einer locker-leichten-seichten Urlaubslektüre sollten solche polarisierenden Dinge meines Erachtens nach besser außen vor bleiben. Denn bei Sommer – Sonne – Strand, da treffen wir uns doch eigentlich alle wieder, oder?
Claudias Fazit
Claudia hat natürlich ihre eigene Meinung zu dem Buch | |||||
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Fazit
Das Buch hat mich nicht enttäuscht, sondern eher meinen positiven Erwartungen entsprochen. Vieles ist vorhersehbar und man wird vermutlich auch nicht schlauer durch die Lektüre. Die Akteurinnen werfen untereinander gerne mit Wattebäuschchen (“Nele streichelte meinen Arm und sagte …”, “Sophie nahm Nele in den Arm.”) – was ja alles auch mal ganz angenehm sein kann. Denn gerade das ist es, was ich im Urlaub, am Strand zum Auspannen gut gebrauchen kann.Schönes Zitat am Ende des Buches