Traumschiff-Träum-Roman
Toller “Groschenroman” in einer Goldmann-Broschüre mit 187 Seiten.
Wer schon mal auch nur einen Teil der ZDF-Traumschiff-Serie sah (produziert ab 1983), der ahnt die Protagonisten-Konstellationen, wie sie auch in diesem Büchlein inszeniert wurden. Bereits am Anfang, als dem Leser eine neue Kabinennummer auf dem Schiff mit natürlich den entsprechenden Bewohnern vorgestellt werden, rief Claudia jedesmal so etwas aus wie: ah, das ist jetzt wieder dieses Klischee-Pärchen wie bei der Fernseh-Traumschiffserie, die so oder ähnlich in jedem Teil vorkommen. Folgend sind so ungefähr diese Figuren/Stereotype:
- welche treffen sich zufällig wieder (oft eine frühere Jugendliebe)
- welche bekommen ihre neue Beziehung eingefädelt (man könnte auch schreiben: verkuppelt)
- welche bekommen ihre Beziehung wieder in Griff (nachdem lang bestehende Missverständnisse aufgeklärt wurden)
- mind. ein Kind spielt eine Rolle und macht das Ganze familientauglich
- manchmal ist es auch die letzte Reise (wegen Krankheit)
Viel mehr ist dazu nicht zu sagen, sonst würde ich euch ja die Handlungen fast schon im Voraus verraten. Vielleicht zusätzlich zu den oben aufgelisteten Stereotypen: bei Sandra Paretti gibt es sogar einen Mord an Bord! Und weiterhin: ich habe im Internet keinen Film-Teil aus dieser Serie gefunden, der der Handlung des Buches entspricht. D.h. die Autorin hat sich die Geschichte offenbar nach dem Vorbild der Serie selbst ausgedacht, aber nicht 1:1 abgekupfert. Die Originalausgabe dieses Romans kam 1986 heraus.
Das Buch liest sich unheimlich gut und es macht richtig Spaß: Sandra Paretti versteht ihr Handwerk, den Leser bei der Stange zu halten. Er wird nie lange auf die Folter gespannt, es passiert immer wieder etwas Neues bzw. es ergeben sich immer neue Konstellationen durch das Zusammentreffen der Menschen aus den verschiedenen “Protagonisten-Strängen”. Alle Teil-Geschichten/Schicksale sind interessant und lesenswert. Über die Seiten des Buches entdeckt vielleicht ein jeder Leser seine eigenen Lieblings-Person. Meine war schlussendlich ganz klar Irene. Aber auch die kleine Gaby war toll. Monique täte mir auch gefallen …
Claudias Fazit
Claudia hat natürlich ihre eigene Meinung zu dem Buch | |||||
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Fazit
Obwohl man weiß, das alles eine Schnulze ist, hat das Lesen vom Spaßfaktor gesehen viel Freude gemacht. Allein die 70-jährige Tutti von Falkenhayn mit ihren eigentlich recht frechen Kupplerinstinkt, der auf ihren eigenen Spaß bedacht ist, kommt witzig rüber. Dass dabei eine Ehe gefährdet werden könnte, ist ihr so ziemlich schnuppe. Hauptsache sie kommt beim Zusehen der Entwicklungen und Verwicklungen auf ihre Kosten. Auch für mich als Leser, der eine Ehe an sich eher als etwas Unantastbares wahrnimmt, ist es trotzdem lustig: denn ich denke mir zwischendurch immer, dass es ja nur eine kurzweilige, ausgedachte Geschichte ist, die mich unterhalten will. Und das tat sie hervorragend !Die Südsee habe ich in dem Buch (wie von Claudia bereits vorhergesagt) überhaupt gar nicht gesehen. Denn das Traumschiff, die Berlin, fuhr in die Karibik. Mit Südseefieber war vielmehr das Gefühls-Fieber gemeint, welches die Menschen ergreift, sobald sie den 42. Breitengrad überqueren. Naja, und dieses “Fieber” hat ja dann zu den tollsten und kurzweiligsten Verwicklungen geführt .