Adebar und Keltenwanderung
Seit Jahren fahre ich täglich mit der Regionalbahn durch die Wetterau, das Gleis geht mitten durch die Auwiesen. Auffällig ist die zunehmende Zahl der Störche, die sich dieses landschaftliche Feuchtgebiet zu ihrem Lieblingsrevier erkoren haben. Vermutlich sind es die Kinder und Enkel der Störche, die in den letzten Jahren hier auf einen der extra auf Pfählen thronenden Hochstände brüteten. Der Wetteraukreis ist stolz darauf und arbeitet konstruktiv mit ehrenamtlichen Naturschützern zusammen. Bedenkt man, dass es zwischen 1980 bis 1992 überhaupt keine Störche in der Wetterau gab, dann kann man die aktuellen Zahlen erst richtig würdigen.
Der Grund für die Bestandserholung seien einerseits die aufgestellten Nisthilfen. Doch einen weiteren interessanten Grund führt Ralf Eichelmann vom Naturschutzbund Karben an: Die Jungvögel finden den Winter über in Spanien auf großen Müllkippen jede Menge Ratten und Mäuse.
Wie dem auch sei – uns Bahnfahrern geht das Herz auf, wenn die Langbeiner mit ihren roten Strümpfen durch die Wiesen staksen.
Im Herbst werden die meisten von ihnen wieder fortfliegen, über Gibraltar bis nach Nordafrika, manchen reicht auch schon die Wärme von Spanien (das würde uns doch auch gefallen ).
Im Wörterbuch der Brüder Grimm (die lebten übrigens ganz hier in der Nähe, in Hanau) von 1891 heißt es: “Wer das Glück hat, dass die Störche ihr Nest auf sein Haus oder seinen Schornstein bauen, der wird lang leben und reich werden.” Vielleicht sollten wir eine Gelegenheit zum Storchennestbau auf unseren Dächern anbieten?
Adebar der Klapperstorch – in den Wiesen und Auen der Wetterau fühlt er sich Zuhause 🙂 |
Ebenfalls bei uns in der Wetterau wurde vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren ein reich beschenktes Grab eines alten Keltenfürsten gefunden: am Glauberg bei Glauburg. Für alle aus der Gegend: das ist ein guter Tipp für einen Ausflug am Wochenende. Selbst wer sich nicht für Geschichte und Museen interessiert (davon steht am Berg inzwischen eines) kann dort einen herrlichen Naturspaziergang entlang sattgrün-vermooster Steine genießen. Unterwegs trifft man auf eine Aussichtsplattform mit Wahnsinnsblick bis weit in den Vogelsberg.
Rund um den Glauberg geht man einen faszinierenden kurzen Rundwanderweg. |
Eine wunderbare Ferienzeit wünschen Euch
Claudia und Thomas
Jetzt ist auch wieder die leckere Kräuterzeit. DANKE Natur, dass Du das alles wachsen läßt! |
Frontseite vom August 2014 (Klick):