In der Rhön
Die «Bank des Friedens» fanden wir im Dreiländereck Hessen/Thüringen/Bayern. Wir befinden uns in der Landschaft mit dem Namen Rhön. Es ist die Stelle, an der bis vor 35 Jahren noch die Grenze zum Ostblock entlanglief, wo auch immer wieder auf Menschen geschossen wurde, die weiter nichts als ihr angeborenes Recht auf Freiheit wahrnehmen wollten.
Wollen wir hoffen, dass der Schriftzug «Bank des Friedens» seine Wirkung auch weiterhin entfaltet, so wie er es die letzten 35 Jahre jedenfalls tat. Unweit davon fanden wir die «Bank der Hoffnung». Wir zwei zumindest geben also unseren guten Glauben auch weiterhin nicht auf.
Ehemalige deutsch-deutsche Staatsgrenze
An der heute sogenannten Grünen Grenze steht als Erinnerung und Mahnmal an die damalige schlimme Zeit der Teilung Deutschlands ein Wachturm der Grenztruppen der NVA (Nationale Volksarmee), ebenso ein Stück des betonierten Weges, den die DDR-Führung die komplette Grenzlinie zur Bundesrepublik entlang bauen ließ. Und auch noch zwei Felder der Stahlzäune, die die Einwohner der DDR vor einer Flucht in den freien Westen hindern sollten. Grrr.
DDR-Grenzwachturm und DDR-Grenzzaun |
Fladungen, nördlichste Stadt Bayerns
Nebenbei: wir residieren bei unserem Rhön-Aufenthalt in der nördlichsten Stadt Bayerns, Fladungen. Am ersten Nachmittag nach unser Ankunft machen wir uns mit dem Ort ein wenig vertraut, in dem es ein Freilandmuseum gibt. Ein historischer Eisenbahnzug am historischen Bahnhof gehört dazu, für den man übrigens keine Museums-Eintrittskarte benötigt.
Der unterfränkische Ort Fladungen ist die nördlichste Stadt Bayerns. |
Im «Schwarzen Moor»
Eines der Highlights unseres Besuchs in der Hochrhön ist sicher der Besuch im «Schwarzen Moor». Vom zentralen Parkplatz [Karte] (von hier aus starten auch eine Reihe weiterer Wanderwege) geht es auf den Moor-Rundweg, wo man komplett einen 2,5 Kilometer langen Bretterweg entlangschreitet, um nicht nasse Füsse zu bekommen oder gar im Moor zu versinken.
Vor dem Eingang zum Moor-Rundweg steht dieses steinerne Portal, das der Eingangsbereich zu, Hellmuth-Reichsarbeitsdienstlagers in den Jahren 1934-1945 darstellt. | Auf einem solchen Bretterweg wandeln wir völlig sicher und zudem trockenen Fusses durch das Schwarze Moor. | |
Wir “schlängeln” uns also auf diese Weise durch die sumpfige Vegetation des Moores. | Viele interessant gestaltete Infotafeln dienen unserer Aufklärung über Moore. |
Entlang des Eisgrabens
Der Eisgraben ist die Schlucht, die durch den Aschelbach in das Gelände gegraben wurde (ein bis zwei Kilometer südwestlich des Schwarzen Moors). Der Bach entwässert das Schwarze Moor, von wo auch kalte Luft die Talrinne hinabströmt. Daher stammt der Name des Eisgrabens, denn hier hält sich der Frost bis weit in den Frühling hinein.Es gibt Rundwege zum Wasserfall Eisgraben, die u.a. vom Parkplatz am Schwarzen Moor ausgehen. Diese sind jedoch ungefähr 11 – 13 Kilometer lang. Und weil ich mir gestern die Ferse wund lief, fanden wir eine Möglichkeit, die ganze Sache abzukürzen und parkten unseren PKW auf halben Wege zwischen Koppelhutweg und dem Jugendzeltplatz Hillenberg.
Auf dem Wanderweg zum Wasserfall kommen wir an der Frauenhöhle vorbei. Viel zu sehen bezüglich “Höhle” gibt es da nicht, jedoch möchte ich die Entstehung des Namens aus einer alten Legende hier zum Besten geben (von einer Infotafel bei der Frauenhöhle):
Bis auf den heutigen Tag bewachen sie ihre Schätze. Alle sieben Jahre dürfen sie aus ihrem unterirdischen Reich emporsteigen und sich den Menschen zeigen. Sie setzen sich auf einen Holzstoß oder auf einen Haufen Reisig und singen so schöne Weisen, daß es den Menschen, die es hören, ganz zittrig ums Herz wird.
Der Aschelbach im Eisgraben | Claudia am Eisgraben-Wasserfall |
Der Silbersee …
… beherbergt leider keinen Schatz (zumindest so weit wir es wissen), sondern er ist ein stillgelegter Basaltsteinbruch, in dem sich der Himmel wiederspiegelt. Er liegt mitten im Wald bei Hausen/Roth und man kann ihn zu Fuß auf einer ein bis zwei Kilometer langen Wanderung vom Parkplatz des Rhön Park Aktiv Resort erreichen. Man kann fast komplett um ihn herumlaufen (manchmal ist es etwas schmal oder glitschig/rutschig, aber es geht recht gut). Ein paar Fische schwimmen in seinem Wasser, an einer Stelle gibt es sogar eine Bank, um gemütlich auszuruhn und innezuhalten.
Claudia an der vulkanischen Basaltwand (sieht ein wenig aus wie Säulenbasalt) am Ufer des Silbersees | Eine Beerenart, hinter deren Art ich nicht gekommen bin (es ist wegen der Blattanordnung offenbar keine Eberesche, Vogelbeere) |
In der Kaskadenschlucht des Feldbachs
Jetzt sind wir bereits auf dem Rückweg von der Hochrhön nach Hause (vierter Tag). Unterwegs, nahe an der Wasserkuppe (gehört alles ebenfalls zur Rhön) möchte Claudia noch durch die Kaskadenschlucht wandern und auch das Rote Moor sehen.Nichts leichter, als das: Voilà.
Eine Reihe von Holzbrücken führen immer wieder hin und her über den Feldbach. | kleiner Mini-Wasserfall |
Das Rote Moor
Nach dem Schwarzen Moor in der Hochrhön ist die kleine Rotes-Moor-Wanderung eher enttäuschend. Den Bretterweg entlang (eine große Strecke davon war noch nicht mal ein Bretterweg vorhanden, weil nicht notwendig) sehen wir zwar Wald und ein paar Infotafeln, doch von einem Moor ist nur wenig zu sehen. Tatsächlich streift der Weg das ”richtige” (nasse) Moor nur an der kleinen Stelle, wo der Aussichtsturm steht. Nun ja, gesund ist ein Waldspaziergang dennoch allemale .
Claudia am Roten Moor | Thomas im Birkenwald des Roten Moores |
Für die, die es nicht wissen: Ihr könnt auf ein beliebiges der Fotos klicken und anschließend mit den vorwärts/rückwärts-Cursortasten navigieren. Dabei bekommt ihr noch viel mehr Fotos zu sehen, als nur die, die ihr beim einfachen Scrollen auf dieser Seite sowieso schon seht.
Bleibt in der Liebe,
haltet zueinander und pflegt eure Kontakte!
Und: passt gut auf euch auf!
Eure
Das Bottom-Hintergrundbild stammt von pngtree.com