Zur Geschäftsaufgabe Travelfilmer
Manche wollen es genauer wissen. Deswegen schreibe ich euch in den heutigen News, warum wir unsere kommerziellen Travelfilmer-Tätigkeiten beendet haben.
Physische Datenträger, wie wir sie hauptsächlich erzeugten, kommen immer mehr aus der Mode; heute sind Streaming und Download gefragt. In Streaming-Plattformen wie Netflix etc. muss man erst mal “reinkommen”. Auf all dieses Marketing (=Anpassung an deren Maßstäbe) haben wir so gar keine Lust.
Zu wenig “systemkonform”
Denn mit unseren Filmen und Texten haben wir es heutzutage eher schwer zu bestehen, da wir zu wenig systemkonform sind:
- Wir sagen in unseren Filmen nicht: «dies ist UNESCO Weltkulurerbe», oder: «dort seht ihr UNESCO-Weltkulterlandschaft» etc.
- das Wort «Klimawandel» werdet ihr bei uns an keiner Stelle hören
- Wir sind als Travelfilmer mit unseren Filmen nicht mehr in Amazon gelistet (siehe Abschied von Amazon.de; näheres dazu könnt ihr weiter unten lesen). Amazon war jedoch unsere Hauptvertriebsschiene, da ich mich nie um Vertrieb etc. über andere Wege gekümmert habe und dazu auch in Zukunft keine Lust habe. Dann wäre ich ja nicht mehr im Ruhestand !
Unverhältnismäßiger (steuerlicher) Verwaltungsaufwand
Wie gesagt: Amazon.de war unsere Hauptvertriebsschiene. Um dort verkaufen zu können muss ein Gewerbe angemeldet werden. Denn Amazon.de ist darüberhinaus vom Finanzamt angehalten, Nachweise für ein Gewerbe + die steuerliche Veranlagung von seinen Marketplace-Teilnehmern einzufordern. Andernfalls kann man auf dieser Plattform nichts verkaufen .
Das heißt, selbst wenn man wie wir nur ein paar wenige Scheiben verkauft, fällt für unser kleines Einzelunternehmen im Nebenerwerb ein verhältnismäßig großer Bürokratieaufwand mit Extrakosten für die Einnahmen-Ausgabenrechnung etc. an . Wenn man zudem in Betracht zieht, dass wir mit unseren Produktionen nie in die Gewinnzone kamen , sondern im Gegenteil das Finanzamt (das uns letztlich via Amazon.de verpflichtete, alles steuerlich korrekt zu machen) uns wiederholt unterstellte, dass wir das Ganze nur als Liebhaberei/Hobby machen würden, wir also die Kosten gar nicht absetzen dürften.
Hobby: das wäre kein Problem für uns. Doch nachdem wir Zeit und Geld investieren müssen, um den auferlegten Rechnungslegungs-Pflichten nachzukommen, wollen wir dann natürlich wenigstend die Kosten steuerlich absetzen. Und nicht nur Steuern zahlen, falls Gewinne sprudeln (würden). Das Geld für diese Kosten nehmen wir ja von unserem zuvor mit anderen Arbeiten selbst verdienten privaten Geld. Der Staat gibt uns dieses Geld ja gar nicht (wie manche Unbedarften mitunter glauben: “… das bekommt ihr doch vom Finanzamt zurück.”). Nach all dem geforderten steuerlichen Extraaufwand wollen wir dieses investierte Geld selbstverständlich nicht auch noch versteuert haben, das ist doch klar. – Versteuern tut dies ja dann letztlich ohnehin ein anderes Unternehmen als deren Gewinn – z.B. das Studio für die Tonaufnahmen oder das Presswerk für die DVD/BluRays. Und nicht zu vergessen der Steuerberater, den wir die Hauptarbeit der steuerlichen Verwaltung machen ließen. Dass heißt, dem Staat geht gar nichts verloren. Er bekommt durch unsere Tätigkeit als Filmschaffende letztlich sogar noch Einnahmen, die er sonst gar nicht hätte. Doch Vater Staat will (unberechtigterweise) nur immer noch mehr. Zumindest versucht er dies.
Also erstellten wir wiederkehrend vom Finanzamt verlangte textliche und tabellarische Geschäftspläne, um die zukünftig erwartete positive Geschäftsentwicklung inkl. Begründung darzustellen, damit letztlich die Verluste anerkannt werden.
Unsere Konsequenz
Bei diesem Staatsverhalten: “bei Gewinnen Steuern zahlen, bei Verlusten ist das Ganze eben dein Hobby und du sollst das selber tragen”, da macht das Arbeiten keinen Spaß. Zudem: durch die technischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen erscheinen uns die positiven Erwartungen an unser Reisefilmgeschäft inzwischen als wenig realistisch, so dass sowieso eine komplette Neuausrichtung oder ein Schnitt angesagt wären.
Mittlerweile arbeite ich gar nicht mehr (Ruhestand) und ich will auch am liebsten überhaupt gar nichts mehr mit dem Finanzamt zu tun haben (wer will das nicht ). Also zumindest so wenig wie möglich.
Obendrein: seine (noch) reichlich sprudelnden Steuereinnahmen gibt der Staat aktuell fast nur noch für Dinge aus, die ich alle missbillige. Und das setzt in meinen Augen dem Ganzen dann noch die Krone auf: ich will einfach nicht mehr!
Diese Webseite bleibt, wir betreiben sie aber nur noch privat (ohne Gewinnerzielungsabsicht)
Claudia und ich müssen nicht mehr arbeiten. Wir schränken uns einfach ein und können so recht angenehm von unseren Ersparnissen leben. Aus diesem Grund ist diese Webseite bereits seit dem kompletten letztem Jahr ausschließlich privat .
Lasst es euch auch gutgehen! (also: lasst euch vor allem nicht ausbeuten)
Bleibt in der Liebe,
haltet zueinander und pflegt eure Kontakte!
Und: passt gut auf euch auf!
Eure