Der Langsame sieht mehr
Ich fand das Buch hervorragend erzählt, eben gerade nicht langweilig. Langeweile war das, was ich unter uns gesagt von der Hauptfigur des Romans, John Franklin (den gab es wirklich, englischer Seefahrer und Nordpolforscher John Franklin, 1786–1847), im Voraus erwartete. Diese erwartete Langeweile fand dann aber überhaupt nicht statt. Viel eher war ich angetan von den Vorteilen, die dieses langsame Vorgehen Franklins bei vielen Fragen und bei den zu fällenden Entscheidungen mit sich brachte. Dinge, die ich mir manchmal für mich selbst wünschte 🙂 .
Letztlich konnte ich diese Erfahrung der Langsamkeit jedoch nicht selbst in mein Leben übernehmen, wenn ich es auch immer schon einmal gewollt hatte. Ich bin ich, mein Herzschlag geht soundso und John Franklins (=Protagonist im Buch) Herzschlag geht halt sooo-uuund-sooo.
Dennoch habe ich die Lektüre des Buches keinesfalls bereut, sondern genossen. Was für mich übrigblieb ist immer noch eine schriftstellerisch interessant und sogar spannend (wer hätte das gedacht) aufbereitete Geschichte über die Suche nach der Nordwestpassage (Seeweg zwischen Arktis und Nordamerika).