Eine Erzählung darüber, was im Leben wirklich zählt
1962 erhielt der Autor, John Steinbeck, “für seine einmalige realistische und phantasievolle Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn” den Nobelpreis für Literatur.
Die Straße der Ölsardinen ist das erste Buch Steinbecks, welches wir lasen (weitere werden folgen). Auf diesen Roman trifft die Begründung für den Nobelpreis garantiert zu 100 Prozent zu.
Witzig wie schon der Name: Die Stasse der Ölsardinen klingt wie eine Hymne auf/für die Sardinen. Nur ist es leider mit der Großartigkeit für die Sardinen ab Erreichen dieser Straße vorbei. Denn es ist das Stadtviertel, in dem die kleinen Fische als Ölsardinen fabrikmäßig in kleine Blechdosen gequetscht werden.
Um die Sardinen geht es in dem Buch allerdings nicht. In Die Stra&szig;e der Ölsardinen erzählt der Autor eher heitere, zum Teil tragikomische, Geschichten in einer ironisch-humorvollen Sprache. In 32 Kapiteln beschreibt Steinbeck das Milieu im Hafenviertel der kalifornischen Stadt Monterey in den 1920/30er Jahren.
Zu Helden seiner Geschichten macht er die gutmütigen, aber arbeitsscheuen Halbkriminellen, die er in einer humoristisch überzogenen Beschreibung mit ihrer Armut, aber mit großer Liebenswürdigkeit darstellt und als harmlos charakterisiert. Alle seine Protagonisten (Vagabunden, Schläger und Huren) werden bei Steinbeck zu Sympathieträgern.
Allen geht es gleichermaßen miserabel, da fallen die kleinen Unterschiede nicht ins Gewicht: Niemand ist besser oder schlechter, niemand hat Dünkel und niemand überhebt sich über andere. Alle halten sich irgendwie knapp über Wasser, Armut ist der große Gleichmacher.
Ob der Autor irgendein Anliegen hatte oder ob er einfach nur aus Spaß am Schreiben geschrieben hat erschließt sich uns nicht. Manche sehen in diesem Buch eine großartige Absage an die Werte der Leistungsgesellschaft. Wie auch immer: unserem Anliegen und Motto Das Leben ist sooo schön kommt dieser Roman sehr entgegen. Das Buch hätte unserer Meinung auch genauso heißen können: Das Leben ist sooo schön.
Auf John Steinbeck wurden wir eher “nebenbei” aufmerksam: auf einer unserer Reisen kamen wir durch das kalifornische Monterey, wo man Steinbeck beinahe auf Schritt und Tritt begegnet. In Erinnerung an diese schöne Reise und den Aufenthalt in Monterey nahmen wir uns die “Ölsardinen” vor und wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil, von diesem Humor sind wir angetan und von der Art der Beschreibung der Protagonisten dieses Romans sind wir begeistert!
Weitere interessante Bücher hierzu:
- Logbuch des Lebens, John Steinbeck
- Die Reise mit Charley, John Steinbeck