Über die Missionierung des Batakvolkes auf Sumatra
Bei meinem Exemplar handelt es sich um ein Heftchen mit nur 16 Seiten. Es stammt aus der Reihe Tausend Fronten, welche Erzählungen/Begebenheiten der weltweiten christlichen Missionierung wiedergibt. Verlegt wurde es 1938 vom Evangelischen Missionsverlag GmbH, Stuttgart (gibts heute nicht mehr, mir ist auch kein Nachfolgeverlag bekannt). Herausgegeben von Walter Oelschner, der offenbar diese Reihe betreute.
Die Reihe Tausend Fronten beleuchtet die (evangelische) Missionierung an den verschiedenen Ecken der Welt und das vorliegende spielt auf Sumatra in den Jahren 1834 und 1864. Zumindest Teile beruhen auf Tatsachen, denn den beschriebenen Missionar Ludwig Ingwer Nommensen hat es ja tatsächlich gegeben (siehe auch Ökumenisches Heiligenlexikon; es gibt sogar einen Zeichentrickfilm über Nommensen (niederländisch)).
Die Missionierung der Welt (man mag dazu persönlich stehen wie man will) wurde getragen von vielen einzelnen Persönlichkeiten, die teils unter widrigen, vor allem auch lebensgefährlichen Umständen auszogen, um in der Ferne und oft auf sich allein gestellt “das Wort Gottes” zu verbreiten. Manch einer dieser Missionare ging blauäugig und ohne Kenntnisnahme der regionalen Kultur vor, ja ohne jemals zu versuchen, sie zu verstehen. Oft bezahlten sie diese Sorglosigkeit (=Ignoranz) mit dem eigenen Leben. So auch hier: im Jahre 1894 verloren zwei englische Missionare beim Versuch der Missionierung der Batak in Indonesien (bevor sie überhaupt richtig loslegen konnten) ihr Leben. (Ein ähnliches Motiv finden wir übrigens bei Jack London in seinen Südseegeschichten, wo in der Erzählung Der Walzahn ein Missionar, sein Leben verlor, letztlich ebenfalls aufgrund Missachtung der Sitten und Bräuche der indigenen Menschen.)
Erst 1964 kam danach wieder ein Missionar in die Berge Sumatras zum Volk der Batak: der Deutsche Ludwig Ingwer Nommensen. Er konnte 1966 den ersten Batak taufen und begründete damit die heute noch bestehende Kirche Huria Kristen Batak Protestan (größte evangelische Kirche Indonesiens).
Wilhelm Schreiner, der Autor, stellt Nommensen als einen Mann von offenbar außergewöhnlicher Ausstrahlung dar: doch warum gerade ihm dieser Zug gelang, erschloss sich mir nicht in Gänze. Lediglich, dass er ein überzeugender Redner war und sich damit gewiss auch ein entsprechendes Charisma verband, scheint mir nach Lektüre dieser wenigen Seiten das «Geheimnis». Denn nach seinem Leben trachtete das Naturvolk der Batak (anfangs) ebenfalls.
Fazit
Gekauft hatte ich dieses Heftchen aus Neugier und weil ich die Exotik mag, dazu den Schreibstil Wilhelm Schreiners. Allein der Anfang der Geschichte bringt mich zum Träumen und verursacht Fernweh:Ein weiteres Heft dieser Reihe werde ich dennoch nicht lesen. Der Missionscharakter des Themas entspricht nicht so sehr meinen Interessen. Auch werde ich voraussichtlich das Buch von Wilhelm Schreiner nicht lesen, aus dem diese vorliegende Geschichte stammt: Im Kampf um die Welt. Jedoch besitze ich bereits noch andere kürzlich erworbene Bücher von Schreiner, auf deren kommende Lektüre ich mich umso mehr freue.
Der «Missionstext» auf der ersten Innenseite:
Rings um den Erdball tausend Fronten …
im gleichen Ringen … um Brüder in Not,
seit der Stunde, da der Eroberer sprach:
mein Vater sendet,
so sende ich
euch !
Denn mir ist gegeben
im Himmel und auf Erden
alle Macht …
Geht also hin
und macht zu meinen Jüngern
alle Völker ……….
Ich aber, seht
bin bei euch
alle Tage …
bis
an der Welt Ende.”
im gleichen Ringen …
um Brüder in Not …
Ende.