26. Januar 2024

Ãœber uns der Himmel, unter uns das Meer

Roman von Jojo Moyes

Berührender Roman über Hoffnung, Schicksal, Liebe

Es ist die Geschichte von vier unterschiedlichen jungen Frauen, die sich nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1946 auf einem englischem Flugzeugträger auf dem Wege von Australien nach Großbritannien eine enge Kabine teilen müssen. Und darüberhinaus erzählt das Buch ebenso die Geschichte der englischen Marinesoldaten auf diesem Schiff, die genau wie die Australierinnen nach ihren oft verstörenden Kriegserlebnissen endlich wieder nach Hause zu ihren Familien kommen.

Diese Brauttransporte, ja sogar diesen auf dem Flugzeugträger Victorius (im Buch Victoria) gab es tatsächlich, es ist also insofern keine völlig fiktive Geschichte.

Neben den vier Hauptprotagonistinnen fahren noch insgesamt 600 junge australische “Bräute” (=jungvermählte Frauen) auf diesem Militärschiff zu ihren englischen Ehemännern, die während des Krieges u.a. in Australien dienten und dort unter der einheimischen Bevölkerung ihre großen Lieben fanden und ehelichten.

Fazit
Die Autorin versteht es, Spannungen aufzubauen und über längere Strecken zu halten und auch immer wieder neue, sich überlagernde Spannungsbögen parallel “zu betreiben”.

Jojo Moyes hat zudem ein feines Gespür für Gefühle, für Worte. Sie berührt durch ihre facettenreiche Ausdrucksfähigkeit und macht dem Leser gleichzeitig klar, wie sehr das Aussprechen von (falschen) Worten (im falschen Moment) eine Situation verändern kann, ja womöglich den Lauf eines Lebens beeinflussen kann.

Claudias Fazit
Claudia hat natürlich ihre eigene Meinung zu dem Buch
 

Ein mitfühlender, wunderbar geschriebener Roman. Es geht um das Schicksal von 600 australischen Bräuten, die auf einem englischen Flugzeugträger nach England zu ihren englischen Ehemännern gebracht werden. Der miltärische Korrektheit gewohnte Kapitän ist von diesem Einsatzbefehl ganz und gar nicht begeistert, schließlich hat er noch weitere über 1.000 junge Soldaten an Bord.

Jojo Moyes schreibt also über die Geschicke dieser jungen Frauen und was sich an Bord zuträgt. Sie macht das vor allem an vier Frauen fest, die sich auf dem Schiff erst kennenlernen, die unterschiedlicher nicht kaum sein könnten und sich eine Kabine teilen.

Da ist Margaret, das Mädchen vom Lande, das auf einer abgelegenen Ranch für den Vater und ihre vier Brüder sorgte. Sie ist inzwischen hochschwanger. Dann gibt es noch die reiche, verwöhnte Möchtegern-Prinzessin Avice, die immer gerne austeilt. Weiterhin dieser Kabine zugeteilt wurde die lebendig-fröhliche, mitunter witzige aber auch naive sechzehnjährige Jean. Als Vierte gibt es Frances, die zurückhaltende, unauffällige Krankenschwester mit vielen Geheimnissen. Jede dieser Frauen hat bereits bei Abfahrt ihr ganz eigenes Schicksal hinter sich.

Wenn ich mir vorstelle, eine dieser Damen gewesen zu sein, dann weiß ich nicht, ob ich überhaupt den Mut gefunden hätte, so jung in ein fernes unbekanntes Land zu ziehen und damit alles hinter mir zu lassen. Damals zählte es noch etwas, wenn man eine Ehe eingeht und eine Familie gründet, das war für viele Frauen das zentrale Lebensthema. Das leuchtet mir ein, da stimme ich zu und bin ganz Frau, mit allem was dazu gehört. Aus Liebe hätte ich diese Entscheidung in damaliger Zeit dann sicherlich auch so getroffen, denn die Liebe ist für mich das Wichtigste im Leben.

Und deswegen freue ich mich für alle Frauen, die auf diese Weise ihr Glück fanden und fühle mit diesen Frauen mit.

Dieser Roman birgt von Anfang bis Ende viele Überraschungen und ist deswegen ein besonders gutes Buch!

Wir lasen zuvor bereits ein ebenfalls sehr gutes Buch dieser Autorin (Eine Handvoll Worte), dass von uns ebenfalls eine Spitzenbewertung verdient. Jedoch haben wir dieses in unserer Rubrik Bücher von Küsten, Inseln und Meer nicht rezensiert, weil es eben nicht an Küsten, Inseln und Meer spielt. Wie auch immer – wir werden sicher noch weitere Werke von Jojo Moyes lesen.