10. Mai 2009

Die Insel Susak

Erstes Törnziel ist die Sandinsel Susak. Dem Hafenhandbuch nach bietet der Hafen von Susak nicht allzu viele Liegeplätze für Yachten. Als wir in den kleinen Fischerhafen einfahren liegt jedoch nur eine leuchtend glänzende Rinker-Motoryacht da. Alle anderen Gefährte sind kleine Fischerboote. Glück der Vorsaison.

Direkt am Hafen in der Konaba „No13“ könnt Ihr Euch nach der Ankunft zu einem Schluck offenen Susak-Weins verlocken lassen. Dieser Wein wird seit einigen Jahren wieder auf Susak hergestellt. Er hat seinen besonderen Geschmack, was ganz sicher auch mit der Bodenbeschaffenheit der Insel zu tun hat. Susak mit ihrem Sandboden macht eine geologische Ausnahme in der östlichen Adria. Die Insel ist eine Kuriosität von Mutter Natur und besitzt auch eine besondere Vegetation. Alle anderen kroatischen Inseln bestehen dagegen aus karstigem Fels.

Wichtiges Fahrzeug auf der Insel: Schubkarren

Wichtiges Fahrzeug auf der Insel: Schubkarren

Susak ist autofrei. Klar – bis der vierte Gang drin ist, wäre man sowieso bereits auf der anderen Seite der kleinen Insel angelangt. So wird alles mit Schubkarren oder kleinen rasenmäher-ähnlichen Traktoren herbeigefahren. Und anstelle von dicken PKW’s stehen bei vielen Bewohnern farbige Schubkarren vor dem Haus.

Mediterranes Flair erwartet uns Mittelmeerreisende

Mediterranes Flair erwartet uns Mittelmeerreisende

Vom Unterdorf, dass den gleichen Namen wie die Insel trägt, spazieren wir einen herrlich schattigen Hohlweg mit zahlreichen Windungen entlang. Dieser Weg führt uns hinauf zum Leuchtturm, der mitten auf der Insel am höchsten Punkt thront und so den Seefahrern nach allen Seiten seinen hilfreichen Lichtstrahl sendet. Beim Leuchtturmwärter, der auch im Leuchtturm wohnt, klopfen wir an. Gerne zeigt er uns seinen Leuchtturm, geht mit uns hinauf bis auf die Lichtplattform. Von dort bietet sich uns eine wunderbare Aussicht über die ganze Insel und deren Uferlandschaft.

Der Weg zum Leuchtturm

Der Weg zum Leuchtturm

Weiter auf dem Rundweg um die Insel kommen wir an Unmengen von Brombeersträuchern vorbei. Leider haben wir noch nicht August. Wäre es so, würde der Spaziergang sicher mehrere köstliche Stunden dauern. Die weitere Inselumrundung führt uns an bambusähnlichem Schilfgras vorbei und wir gelangen in das Oberdorf, dessen kleine Kirche mit dem Turm den Vorsitz über das Ober- und Unterdorf der Insel führt. Der folgende Abstieg über einen teilweise gestuften Weg wird durch faszinierende Blicke auf den Hafen, das Meer und die beiden nahegelegenen unbewohnten Inselchen Vele Srakane und Male Srakane (ebenfalls aus Sand) sowie etwas weiter entfernt unserer Startinsel Lošinj versüßt.

Rundweg um die Insel

Rundweg um die Insel

Unten im Dorf sitzen einige Dorfbewohner gemütlich bei Getränken zusammen und unterhalten sich. Im Hafen hat inzwischen ein hölzernes Baustoffschiff angelegt. Es ist mit Paletten voll Ziegelsteinen und auch mit Sand (!) beladen. Alles, was auf der Insel benötigt wird muss mit solchen kleinen Frachtschiffen herbeigeschafft werden. Das Material wird von einem Kran, welcher auf dem Schiff steht, auf den Anhänger eines kleinen Traktors geladen.

Blick vom Oberdorf zum Unterdorf

Blick vom Oberdorf zum Unterdorf

Neben unserem Boot hat sich unterdessen noch eine weitere Yacht eingefunden, deren Crew uns sofort mit von Wien mitgebrachten Otterkringer Bier begrüßt.

Dieser Dauertörn fängt so idyllisch auf dieser etwas verträumten Insel an, dass wir unseren Aufenthalt hier kurzerhand um einen zweiten gemütlichen Tag verlängern. Das gibt mir auch Gelegenheit zu ein paar Stunden Video-Dreh für unsere Reise-DVD.

Unser Segelboot Cleo im Hafen von Susak

Claudias Fazit
  Die Reise kann nun richtig beginnen für mich. So langsam kehrt etwas Ruhe in mein Inneres. Nach den ersten Bedenken und allgemeiner Ungewissheit bin ich jetzt entspannter. Wir haben das Schiff etwas kennen gelernt und das erste Ab- und Anlegemanöver mit unserer Cleo sind gut gelungen. Susak ist unser erstes Ziel und wir finden die Insel beendruckend, weshalb wir auch gleich zwei Nächte in diesem Hafen bleiben und somit mehr als einen kompletten Tag Zeit für die Insel haben. Unser Spaziergang um die Insel ist schön und auch von der Temperatur her sehr angenehm. Der Leuchtturm bietet einen einmaligen Panoramablick.  

Für Skipper
 
Hafen Susak („Dragoca“): Wir bezahlten 214,90 Kuna pro Nacht; dafür lagen wir rückwärts („römisch-katholisch“) an einer Kaimauer mit Mooringleine und hatten Strom und Wasser. Einen Hafenmeister gab es im Hafen selbst nicht. Abends kommt ein Marinero mit dem Fahrrad und kassiert die Liegegebühr. Am Morgen schaut der Hafenkapitän vorbei und bittet freundlich um die Papiere, mit denen er für ca. eine Stunde im Bürgermeisteramt/Rathaus verschwindet (das ist mitten im Unterdorf und vom Hafen aus nicht zu sehen). Offizielle Wetterinformationen bekamen wir nicht; also erkundigte ich mich im Hafen bei einem einheimischen Fischer.
 

 

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