Monenegro und die Entscheidung unsere Route zu ändern
Am 25. Juni klarieren wir in Cavtat mit dem neuen Ziel Montenegro aus. Ich freue mich also auf dieses Land mit dem verheißungsvollen Namen. Die Fahrt von Cavtat bis zur Bucht von Kotor ist wegen der langen Wellen, die vom Meer her heranrollen, anstrengend. Unsere Cleo bringen die doch recht ordentlich zum Schaukeln.
In der Bucht ist das Wasser dann endlich ruhiger und wir bemerken sofort eine heiße, schwüle Luft. Unsere erste Nacht in diesem Land verbringen wir im Hafen von Herzeg Novi. Die Stadt ist ein Touristenort und es ist einiges los hier. Da es geographisch überall im Ort nur bergauf geht, bin ich nicht so begeistert. Bei dieser schwülen Luft ist das sehr anstrengend für mich. Mein Energiepegel sinkt bei dieser feuchten heißen Luft sehr schnell in den Keller. Trotzdem ist die Stadt selbst auf den ersten optischen Eindruck eine Augenweide. Vor allem botanisch gesehen gibt es viele verschiedene exotische Bäume die mit ihrer Schönheit zahlreich zwischen all den Häusern das Stadtbild prägen.
Die Kotorbucht selbst, die ja sehr groß ist, erkunden wir mit dem Leihwagen. Es ist sehr beeindruckend und ich nehme soweit als möglich alles mit den Augen und meinen anderen Sinnen wahr. Leider regnet es an diesem Tag für mehrere Stunden in großen Schauern. Was ich nach so vielen Wochen mit fast durchgehend schönem Wetter nicht schlimm finde. Ich freue mich dann einfach, wenn die Sonne zwischen den Wolken wieder zurückkommt. Zwischen den hier so wunderschön geformten Wolken! In allen möglichen Formen tauchen sie auf und ich finde es immer wieder sehr beeindruckend (siehe dazu meine Fotos zwischen den Texten von Thomas).
Die anderen Tage in Montenegro sind durchgehend schwül. Das Land ist optisch sehr schön! Am besten gefallen mir der Skutarisee und die Bucht von Bigova. In dieser Bucht habe ich mich einfach nur wohlgefühlt und ich hätte es da noch einige Zeit aushalten können.
Sehr angenehm empfinde ich auch die Marina in Bar.
Das wichtigste Ereignis in meinem Sinne war jedoch die Entscheidung zur Änderung der Reiseroute. Nachdem wir unsere Cleo jetzt recht gut kennen gelernt haben, also auch bei entsprechenden Wind- und Wetterverhältnissen, habe ich mir doch immer mehr Sorgen gemacht wegen der Weiterfahrt. Unsere einzelnen Strecken sollten jetzt länger werden, insbesondere auch die folgende Überfahrt nach Italien. Die ist mit Cleo überhaupt nur mit dem besten Wind möglich, wenn man wie wir keine Nachtfahrten oder eine Ankunft in der Nacht haben möchten. Und das ungewisse Albanien ohne Hafenpläne, aber der Gewissheit, dass einige Häfen schwierig sind, sowohl die Gegebenheiten in den Häfen (Wassertiefe) als auch deren Ansteuerung, ließen mich immer unruhiger werden.
Nachdem ich mit Thomas am 27. Juni über all meine Bedenken geredet habe, ergab sich eine gemeinsame neue Lösung. Wir haben uns die verschiedenen Möglichkeiten vor Augen gehalten und waren uns dann beide plötzlich einig, dass unser Kurs in die Richtung zurück gehen wird. Also fallen Albanien und Griechenland vollständig weg und wir fahren zurück durch Kroatien nach Istrien, Slowenien und Italien. Und das mit viel Ruhe und neuem Elan. Darüber bin ich jetzt sehr froh, fühle mich erleichtert und freue mich auf unsere weitere Reise.
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