Verführerische Süßigkeiten in der Südsee
Die norwegische Autorin Anne Østby ist selbst ihr Leben lang weitgereist: Asien, Südostasien, Fidschi. Und auf Fidschi handelt dieser Roman; ein kurzer Abstecher in das winterliche Norwegen zeigt uns Gegensätze dieser zwei unterschiedlichen Länder an verschiedenen Meeren.
Das Lied des Ozeans war das erste Buch, das wir von Anne Østby lasen. Es fiel uns fast das gesamte erste Drittel des Buches schwer, in die Handlung hineinzufinden. Grund waren eine Menge von verschiedenen Personen, die an der Handlung teilnahmen bzw. über die berichtet wurde. “Wer gehört zu wem?”, “Was hatte diese oder jene Person denn gemacht” – das waren die Fragen, die wir uns immer wieder zwischendurch stellten.
Die Erzählweise ist stark von Metaphern geprägt. Das und die emotional gut erzählte Handlung macht die Geschichte dann wieder schön. Beim Vorlesen war ich dann doch mehrmals sehr gerührt. Die Autorin versteht es, den Leser zu fesseln und zu bewegen.
Es gibt allerdings neben den fünf Hauptprotagonisten (die vier norwegischen Gründerinnen der Schokoladenfabrik und die Fidschianerin Maraia) viele weitere Personen, deren Geschichte und Geschicke eingeflochten werden. Als Leser mit allen gleichsam mitzufiebern fällt mir dann wiederum schwer, was zu einigen (gefühlten) Längen führt.
Die Inselwelt der Fidschis, das Meer und die türkisblauen Lagunen, die gesamte Exotik erstehen vor dem Leser so, als wäre er vor Ort. Ist er es jedoch nicht, will er ganz sicher dorthin.
Es gibt zu diesem Buch noch einen “ersten Band”: Zartbitter ist das Glück. Die Handlung dieses Buches ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um das vorliegende Buch zu verstehen. Sicherlich hätte uns eine vorangegangene Lektüre von Zartbitter jedoch geholfen, schneller mit den handelnden Personen vertraut zu werden.