10. Mai 2021

Das Lied des Ozeans

Roman von Anne Østby

Verführerische Süßigkeiten in der Südsee

Die norwegische Autorin Anne Østby ist selbst ihr Leben lang weit­ge­reist: Asien, Süd­ost­asien, Fidschi. Und auf Fidschi handelt dieser Roman; ein kurzer Ab­ste­cher in das winter­liche Nor­wegen zeigt uns Gegen­sätze dieser zwei unter­schied­lichen Länder an verschiedenen Meeren.

Das Lied des Ozeans war das erste Buch, das wir von Anne Østby lasen. Es fiel uns fast das gesamte erste Drit­tel des Buches schwer, in die Hand­lung hi­nein­zu­finden. Grund waren eine Menge von ver­schie­denen Per­sonen, die an der Hand­lung teilnahmen bzw. über die berichtet wurde. “Wer gehört zu wem?”, “Was hatte diese oder jene Person denn gemacht” – das waren die Fragen, die wir uns immer wieder zwischendurch stellten.

Die Erzähl­weise ist stark von Metaphern geprägt. Das und die emo­tional gut erzählte Hand­lung macht die Geschichte dann wieder schön. Beim Vor­lesen war ich dann doch mehrmals sehr gerührt. Die Autorin versteht es, den Leser zu fesseln und zu bewegen.

Es gibt allerdings neben den fünf Haupt­pro­tago­nisten (die vier nor­we­gischen Grün­derinnen der Schoko­laden­fabrik und die Fidschianerin Maraia) viele weitere Personen, deren Geschichte und Geschicke ein­ge­floch­ten werden. Als Leser mit allen gleichsam mit­zu­fiebern fällt mir dann wiederum schwer, was zu einigen (gefühlten) Längen führt.

Die Inselwelt der Fidschis, das Meer und die türkisblauen Lagunen, die gesamte Exotik erstehen vor dem Leser so, als wäre er vor Ort. Ist er es jedoch nicht, will er ganz sicher dorthin.

Es gibt zu diesem Buch noch einen “ersten Band”: Zartbitter ist das Glück. Die Handlung dieses Buches ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um das vorliegende Buch zu verstehen. Sicherlich hätte uns eine vorangegangene Lektüre von Zartbitter jedoch geholfen, schneller mit den handelnden Personen vertraut zu werden.