03. Juli 2011

Kythira: Der Westen

Neben der Kargheit der Insel finden wir vor allem im Westen Schluchten, wo es Wasser gibt: bei Milopotamos fließen Bäche durch das Land, es gedeihen Pinien und Zypressen – die ganze Gegend ist ungewöhnlich grün. Der Thymian blüht und wir finden Macchiavegetation. Typisch für Kythira ist die Sperviva. Diese Strohblume mit ihren ganz kleinen gelben Blüten gibt Ihren Landschaftsaufnahmen einen schönen Farbtupfer.

Nach Potamos ist Mitata der zweitgrößte Ort auf der Insel. Um ihn herum finden sich Obstplantagen und ein paar Weinberge. Im Ort sahen wir eine Taverne und am Ortsrand eine Ferienanlage mit einer restaurierten Mühle, an dem die Handwerker gerade noch dabei waren, die Gästehäuser zu renovieren.

Bei Mitata finden wir diese Windmühle, die Teil einer traditionell gestalteten Ferienanlage ist.
Mylopotamos ist eines der schönsten Dörfer der Insel, durch das ein Spaziergang entlang des Bachlaufes lohnt. Ihr werdet automatisch zu einem Kafenion kommen, in der ihr euch vor der Weiterreise stärken können oder (wie wir) erst nach dem Besuch der sehenswerten Örtlichkeiten in der Umgegend.
Wir folgen dem Wasserfall-Schild westlich von Milopotamos und gelangen in Richtung der alten Wassermühlen an einen wundervoll rauschenden Bachlauf …
… der mir die Gelegenheit gibt, meine weiter oben benannte Trockenheit der Insel zumindest teilweise zu revidieren. Im östlichen Inselinneren grünt es wahnsinnig angenehm, im Schatten von Bäumen gräbt sich der Bach sein Bett. Fast wird man an unser Mitteleuropa erinnert. Nur das laute, beinahe ununterbrochene Zirpen der Grillen verrät uns wieder den mediterranen Standort.
Schließlich finden wir den Nereida-Wasserfall. Eine Nymphe gleichen Namens soll früher hier gelebt haben.
In Káto Hora, der alten venezianischen Siedlung, ebenfalls westlich von Milopotamos gelegen, sind nur noch Ruinen zu finden. Das alte Dorf bedeckt keine große Fläche, doch ich hatte den Eindruck, jedes dritte Gebäude sei ein alte byzantinische Kirche, zumindest ist es so beschildert. Weiter westlich liegt das Meer, doch vom Dorf direkt ist es nicht erreichbar, denn auf beinahe drei Seiten vom Dorfrand geht es hinab in eine Schlucht.

Schade, dass die Höhle Agía Sofía mit ihren Wandmalereien westlich der venezianischen Siedlung geschlossen war und es nicht klar war, ob und wann sie wieder für Touristen geöffnet wird. Jedoch führt ein asphaltierter Weg dorthin und noch weiter bis zur Sandbucht Limniónas.