Telefonisch mieten wir uns einen PKW für zwei Tage (Frau Mitrovic – sie spricht fließend deutsch, Tel. 023/386-139). Von einem inklusive-Service werden wir direkt in der Marina abgeholt (und nach PKW-Abgabe auch wieder hingebracht). In Biograd starten also die nächsten beiden Tage unsere folgenden zwei Foto- und Film-Exkursionen: die Krka-Wasserfälle und eine Wanderung in der Paklenica-Schlucht.
Die Krka Wasserfälle sind so einzigartig in Europa, dass niemand in Dalmatien gewesen sein kann, ohne dieses bizarre Naturschauspiel bestaunt zu haben. Kaum haben wir den Park betreten, sehen wir die ersten tosenden und brausenden Wassermassen in die Tiefe stürzen. Die Begeisterung lässt nicht auf sich warten. Wir laufen dann trockenen Fußes auf hölzernen Stegen durch ein Wasserlabyrinth, in dem sich das Wasser unzählig viele Wege zwischen Bäumen und Felsen sucht und wir meinen, wir befänden uns in einem verzauberten Wald. Die Luft unter den Bäumen ist kühl und der Weg ist schattig. Selbst an heißen Sommertagen ist dieses kleine Paradies eine großartige Option für einen garantiert unvergesslichen Ausflug. Wer ganz mutig ist kann sogar ein wirklich erfrischendes Bad direkt unterhalb der ungestümen Wassermassen nehmen. Ich war nicht mutig . Doch in Wirklichkeit lag es lediglich daran, dass ich meine Badehose vergessen hatte …
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Weiter oben, wo der Fluss einen kleinen See bildet, befindet sich die Klosterinsel Visovac. Wir können diese liebevoll angelegte Insel besuchen und dort einen anregenden Spaziergang unternehmen. Hinüber kommen wir mit dem Boot. Der Reiseführer schreibt dazu: „Wenn man sich am Ufer bemerkbar macht, steigt in der Regel ein Mönch auf der Insel Visovac ins Boot und holt einen ab.“ Also machen wir uns bemerkbar und winken unablässig in freudiger Erwartung, von einem Mönch chauffiert zu werden. Tatsächlich bewegt sich eine Person auf der anderen Seite und steigt in ein weißes Boot. Es funktioniert! – Das Boot kommt näher, der Ordensbruder trägt nun schon sichtlich keine Kutte mehr. Aha, Mönch in Zivil. Als der „Klosterbruder“ dann mit seinem Helfer bei uns anlegt, trägt er eine helle Uniform, stellt sich als Krka-Parkranger vor und möchte fünfzig Kuna pro Person für das Übersetzen, Rückfahrt inklusive. Nun gut, diese Fahrt dauert etwa vier Minuten und die Insel ist diese kleine Ausgabe alle Male wert. Nur schade – ein Mönch als Kapitän wäre uriger gewesen.