05. August 2009

Iž – Motor fällt schon wieder aus oder: Eine Werkstatt in Rente?

Der Wind weht eher schwach, wir kreuzen uns langsam nach Norden. Kein Zeitdruck beherrscht uns. In der kommenden Nacht wollen wir ankern. Ankerbuchten gibt es hier genügend. Auf Sestrunj oder Sverinac zum Beispiel. Als der Wind immer mehr nachlässt, nehmen wir den Motor zur Hilfe. Wir bewegen uns nahe dem Südzipfel von Sverinac, als unsere Nasen das Gefühl nicht loswerden, dass es etwas verschmort riecht. Schnüffelnd taste ich mich den Niedergang hinab. Dort meldet mein Riechkolben auch schon einen etwas stärkeren Schmorgeruch. Nach Entfernen der Niedergangstreppe sehe ich, dass es um den Motor herum leicht qualmt. Der Motor kocht. Die Wanne unter dem Motor ist voll mit dunkelbraunem Wasser. Was ist denn das nun schon wieder! Der Motor hatte doch schon zweimal seine Auszeit. Was will er denn jetzt?

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01. August 2009

Auf der Insel Vis

Über Orebić auf Pelješac und Prigradica auf Korčula setzt Cleo ihre Fahrt östlich zur Insel Vis fort. Wir balancieren mit einem Kurs von 270 Grad schnurstracks auf dem 43. Breitengrad bis die Insel in Sicht kommen wird. Die See ist glatt wie ein Spiegel, nicht der allerleiseste Windhauch möchte unsere erhitzten Körper kühlen und so fahren wir in drückender Hitze unter Motor dem Ziel entgegen. Auf dem azurblauen Himmel, der sich über der See spannt, ist nicht die kleinste Wolke zu sehen. Dennoch ist die Sicht diesig, zwischen Korčula und Vis entsteht uns der Eindruck, auf dem offenen Meer zu sein. Keine der Inseln ist sichtbar. Ebenso wenig Hvar, deren Bergrücken wir querab in nördlicher Richtung erkennen sollten.

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30. Juli 2009

Im Wechselbad der Gefühle

Rat. tat. tat.. tat… tat…..

Ich drehe den Zündschlüssel noch einmal.

Rat… tat….

Claudia schießt von unten den Niedergang hoch: „Oh Gott, schon wieder ein Stromproblem?!“

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Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.
29. Juli 2009

Å ipanska Luka 2

Der Hafen ist voll, keine Boje frei, kein Platz an der Pier. Ankern im Hafenbecken ist unsere einzige Option als sich unerwartet eine Segelyacht aus der Gruppe der pierliegenden Schiffe löst und davonfährt. Die zurückgebliebenen Schiffe rücken sofort auf, die hinterlassene Lücke wird so eng, das ich gerade mal noch Platz für die Breite eines Kajaks entdecken kann. Fast möchte ich aufgeben und doch wieder zum Ankern ins Hafenbecken steuern, als der Marinero die Mooringleine hochzieht, auf den Booten links und rechts der schmalen Lücke die Besitzer ihre Fender ausrichten und mit Bootshaken bewaffnet an ihre Schiffsspitzen laufen. Ja, wenn das keine nette Einladung ist denke ich und steuere die Cleo mit ihrem Bug auf diesen schmalen Wasserpfad zu.

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Reisen ist der schönste Weg Geld auszugeben und trotzdem reicher zu werden.
27. Juli 2009

Seenothilfe für einen Lappen

Auf unserem Rückweg von Montenegro ziehen wir drei Vagabunden – Claudia, Cleo und meine Person – wieder in die bereits bekannte Bucht neben dem Hafen von Cavtat ein. Die Sonne scheint sowieso und wir fühlen uns begrüßt wie alte Bekannte. Was wir ja gewissermaßen auch sind. Eine leichte Brise weht uns entgegen, was auch unseren alten Scheuerlappen, der zum Trocknen an der Reling hängt, vergnügt hin und herschaukeln lässt.

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Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer tun wolltest. Tu sie jetzt!
26. Juli 2009

Zurück gen Nordwest

Das erste Mal auf unserer Reise ist die Strö­mung der Adria mit uns. Der süd­lichste Punkt auf unserer Adria­rund­reise wird für unser Segel­schiff Cleo die Marina der Stadt Bar bleiben. Das Schiff pflügt das Was­ser mit seinem Bug aus­einander und mit spür­barem leichteren Vorwärts­drang gelingt es Cleo fünf Knoten Ge­schwin­dig­keit zu über­bieten. Ist sie ebenfalls froh über unsere Entscheidung, den Törn um viele Seemeilen zu verkürzen? Wir fühlen uns jedenfalls sehr wohl dabei, was eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit dieser Alternative ist. Nur ein paar Meilen bis zur Bucht mit der Hotelinsel Sveti Stefan, wo wir heute vor Anker gehen wollen.

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25. Juli 2009

Naturoase Skutarisee

Der nagelneue Citroën holpert über die bucklige Straße. Hinter uns hupt es, vor uns eine Staub­wolke, auf­ge­wirbelt vom voraus­fahrenden Laster. Und wir mitten­drin. Ich grinse. Das ist Auto­fahren mitten durchs süd­ländische Tempe­rament! Der C4 mit seinen super­modernen digital-elektro­nischen Anzeige­armaturen passt irgendwie nicht in diese eher urwüchsige Infra­struktur. Natürlich ist das kein Problem für ihn, auch wenn er sich erst noch mit seinen bisher 450 gefahrenen Kilo­metern an sein neugeborenes Autoleben gewöhnen muss.

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23. Juli 2009

Die alte Stadt Bar

“Das ist der leckerste Salat, den ich auf der ganzen Reise bekommen habe” sagt Claudia und lässt sich den Vitaminska Salad des im Wahrzeichen von Bar integrierten Restaurants herzhaft schmecken. Das Wahrzeichen von Bar ist keine Statue eines Tieres wie der Berliner Bär in Berlin oder ein technisches Symbol das Atomium in Brüssel. Nein, es ist ein ungewolltes Wahrzeichen, denn es ist das futuristisch anmutende Kaufhaus im Zentrum der Neustadt von Bar. Es liegt unweit des Hafens und bietet Boutiquen, Schuhgeschäften, Möbelhandel, einem Supermarkt, Restaurants und „Stöbergeschäften“ ein Dach.

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18. Juli 2009

Unser Törn am Wendepunkt

Inzwischen ist unsere Yacht in der Bucht von Kotor, Montenegro, angekommen und liegt im Hafen von Herceg Novi.

Dieser überwältigende Fjord im Land der tiefen Schluchten und karstigen Berge erwartet uns mit einem über mehrere Tage anhaltenden und für diese Region untypischen Regenwetter. Dann und wann hält der Regen inne und wir sehen riesige Wolkentürme sich über die hohen Bergkämme schieben. Titanisch und endzeitlich in einem wirkt das wechselnde Lichtschauspiel, hervorgerufen durch das Ziehen der Wolken über das Bergmassiv. Klein kommt der Mensch sich vor: alles was er getan hat, tut oder noch vorhat scheint hier wie ein unbedeutender Lufthauch.

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16. Juli 2009

Herceg Novi – Badeort am Eingang zur Bucht von Kotor

Cleo fährt durch die Hafen­einfahrt am Ende des mit einem grünem Leucht­feuer abge­schlos­senen mächtigen Wellen­brechers. Der Berg mit der darauf errichteten Stadt liegt nun backbords. Zwischen den sich an den Hang klam­mernden Häusern ragen immer wieder grüne Palmen­wedel oder die satte Färbung der Pinien hindurch. Vor uns trotzt düster die Festung der Stadt. Auf der Steuer­bord­seite ist der Kai mit dem Hafen­meister in weißem T-Shirt, der seinen Arm in die Höhe reckt. Wir wissen jetzt, wo wir festmachen können und lassen nach guter Vertäuung unsere Cleo allein am Kai zurück.

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14. Juli 2009

Ankunft in Montenegro

Kristallklares Wasser, weiß leuchtende Felsen und Sonne pur – Montenegro ist eine der letzten Oasen Europas, in die man vor der Hektik des Alltags flüchten kann. So beginnt ein Artikel für die Bewerbung des Staates mit dem so romantisch klingenden Namen Montenegro. Wer das liest und nicht schwach wird, dem ist sicher kaum mehr zu helfen …

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12. Juli 2009

Ausklarieren in Cavtat

Leider läßt sich Regen nicht wirklich fotografieren und deswegen kommt bei diesen Bildern Claudias Leistung gar nicht gebührend rüber. Sie ist durchnäßt von Gischt und Regen. Beim Film wird deswegen bei Außenaufnahmen mit Regen immer künstlicher Regen benutzt, selbst wenn es gerade „echt“ regnet. Um Claudia zu würdigen: hätte ich vom trockenen Salon aus noch zusätzlich mit dem Wasserschlauch ins Cockpit spritzen sollen?

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30. Juni 2009

Der Baderort Neum

Neum ist ein kleiner, aber moderner Badeort. Modern bedeutet nicht unbedingt romantisch. Der Ort kann nicht mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten oder traumhaften Stränden aufwarten. Doch Neum liegt an dem 24 km langen Küstenstreifen, der zu dem Land Bosnien-Herzegowina gehört. Und genau das ist seine Besonderheit. Viele an den Berg gebaute
Ansicht der Stadt Neum
Wochenendhäuschen teilen sich den Blick auf das Stückchen der Adria, die der kleinen Staat auf dem Balkan besitzt. Einige der Betonburgen stammen noch aus der Zeit des Sozialismus, als Neum der Badeort für die Parteifunktionäre war.

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29. Juni 2009

East meets West: Mostar

Bosnien und Herzegowina hat nur einen sehr kleinen, ja fast schon symbolischen Zugang zum Meer: den Ort Neum. Dieser Ort liegt tief in der Bucht zwischen Festland und der Halbinsel Pelješac, so dass wir auf unserem Super-Segeltörn dieses Land nicht vom Meere aus „erobern“ werden, sondern uns Neum und Mostar auf dem Landwege mittels unseres Mietwagens erschließen.

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28. Juni 2009

Die Piraten von Omiš

Räubergeschichtenerzähler, werdet Ihr jetzt denken! Nun, Ihr habt recht, exakt das habe ich jetzt vor. Die Piraten von Omiš waren wahrlich keine Waisenknaben, so dass das Erzählen dieser Angelegenheit meiner kleinen Törngeschichte sicher einen abenteuerlichen Touch verleiht. Den kann ich mir doch nicht entgehen lassen! Also:

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27. Juni 2009

Split – die Stadt des Kaisers

Das sicher be­deu­tendste Römer­bau­werk Dalmatiens steht in Split: der Diokletians­palast. Der Alters­ruhe­sitz des Kaisers Diokletian lässt uns noch heute die Einzig­artig­keit dieser römischen Kaiser­stadt spüren. Die palmenbesetzte Promenade vor dem Palast lockt uns zwei Adriabummler zuvor erst einmal auf die geflochtenen Sessel eines schönes Cafés, das uns mit einem kaiserwürdigem Eisbecher verwöhnt. Nach dieser erfrischenden Stärkung betreten wir den Kaiserpalast durch das Seetor und finden uns in einem unterirdischen riesengroßen Kellergeschoss, über dem sich die kaiserlichen Gemächer befunden haben. Heute kann man in dem Gewölbe allerlei Nützliches und Unnützes erstehen. Man bekommt von jeder Sehenswürdigkeit der Stadt eine Miniaturausgabe für die Glasvitrine daheim.

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