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Alle Kanarischen Inseln entstanden aus den Eruptionen von Vulkanen auf dem Meeresgrund des Atlantischen Ozeans in tausenden Metern Tiefe. Lanzarote zeigt an beinahe jeder Stelle ihrer Erdoberfläche diese Herkunft aus Feuer, Glut und Asche. Der letzte gewaltige Ausbruch von über 30 Vulkanen geschah erst im achtzehnten Jahrhundert. Die Insulaner haben gelernt, mit diesen unsicheren Grausamkeiten der vulkanischen Natur zu leben. Die jahrelang anhaltenden Ausbrüche mit ständigem Ascheregen vergruben die Felder und Früchte. Die Bauern in der Oase von San Bartolomé mußten nach den Ausbrüchen im Jahre 1736 lange graben, um ihre Weinrebenpflanzungen und die Obstbäume wiederzufinden.
Heute werden die Agrarflächen von einer zehn bis dreißig Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckt. Sie speichert die Feuchtigkeit der letzten Nacht und gibt das Wasser ähnlich Hydrokulturen tagsüber an die Pflanzen ab. Das schützt die Wurzeln vor der Hitze und der Austrocknung durch den ständig wehenden Passatwind.
Die Insel Lanzarote schaffte einen beinahe einmaligen Spagat zwischen Kunst, Ökologie und Wirtschaft. Der 1992 verstorbene Architekt und Künstler César Manrique hinterließ der Insel seinen einzigartigen positiven Fingerabdruck. Als Visionär entwickelte er schon in den 60er Jahren das Konzept, die Kunst in den Alltag der Menschen zu integrieren und setzte sich für einen vernünftigen Tourismus mit nicht mehr als zwei Etagen über dem Boden ein. Er nahm starken Anteil an dem so charakteristischen Bild mit weißen Häusern und den grünen Fenstern und Türen der Insel. Er zeigte mit vielen architektonischen Besonderheiten wie dem Jameos del Agua oder seinem ehemaligen Wohnhaus, heute Fundación de César Manrique, welch harmonische und luxuriöse Behausungen inmitten dieser Mondlandschaft möglich sind.
Dank ihm blieb die Schönheit von Lanzarote erhalten. Es gibt keine Stromleitungen in der Landschaft, doch geschützte Strände und die weißen kubischen Häuser mit ihren typischen weiß-grünen Farben. Manriques Genie ist überall präsent: Vulkan-Museum, Kaktus Garten und das Haus des Architekten Taro Tiche. Auf Lanzarote wurde Kunst und Ökologie einzigartig miteinander verknüpft.
Ein Besuch im Nationalpark Timanfaya bildet einen Höhepunkt bei der Betrachtung der vulkanischen Landschaft. Vulkankegel und Aschereste schimmern in den unterschiedlichsten roten bis rotbraunen Tönen und der Boden ist unter den ersten Zentimetern heute noch so heiß, dass trockene Zweige sofort Feuer fangen. Und so haben Touristen im Restaurant „El Diablo“ die einzigartige Möglichkeit, heiße Speisen zu sich zu nehmen, die direkt mit der Höllenhitze aus der Unterwelt zubereitet wurden.
Wenn es nicht zu heiß ist, besonders also in den Wintermonaten, empfehle ich eine Radtour auf der kleinen Nachbarinsel La Graciosa. Vom Norden Lanzarotes, aus dem Hafen Orzola, gelangt ihr mit einer Personenfähre in fünfzehn Minuten auf das nur von einhundertfünfzig Insulanern bewohnte Eiland. Die allerschönsten Sandstrände des Archipels, namentlich den Playa los Conchas, fanden wir auf La Graciosa.
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