Südvietnam

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Ich war wirklich erschlagen von der großen Anzahl Menschen in den Straßen Saigons, vom (Moped-)Verkehr auf den über und über belebten Straßen der Stadt. Die Gebäude erinnern an europäische Standards. Die modernen sowieso als auch die älteren aus der Zeit, als die französische Kolonialmacht das alte Indochina beherrschte und einen Großteil der Architektur gestaltete.

Ja, ich weiß: die Stadt heißt nach dem Revolutionsführer längst Ho Chi Minh Stadt. Doch die Einwohner selbst nennen sie noch vielfach mit ihrem alten Namen und selbst auf dem Bahnhof der Stadt prangt noch heute der Schriftzug „Ga Sàì Gòn“

Neben den Inseln Phú Quoc und dem Côn Đảo Archipel treffen wir im Süden Vietnams auf viele weitere Meeresstrände mit Sand und dem türkisblauem Wasser, dass zwischen den sanften Wellen den lediglich mit Schäfchenwolken besetzten Himmel wiederspiegelt. Einer der besonders unter Surfern und Kitern inzwischen weltweit bekannten Strände ist der von Mũi Né. Surf- und Kitschulen reihen sich mit schönen, nicht zu hoch gebauten Hotels entlang des kilometerlangen Sandstrandes.

Sand findet sich um den gesamten Ort: besonders faszinierend sind bei Sonnenaufgang die weißen Dünen, eine wüstenähnliche Sandanhäufung nördlich des ehemals kleinen Fischerorts. Zwischen Mũi Né und den weißen Dünen kommt man an den roten Dünen vorüber, wo die Rutschpappenverleiher die Besucher die abwärtsschossigen Dünen hinunterschicken.

Das Hochland von Đà Lạt liegt etwas vom Meer entfernt. Die ländliche Bevölkerung ist arm und lebt in ihren Dörfern, oft nur durchzogen von Sandpisten, in meist sehr einfachen, traditionellen Hütten.

Nie hätte man angenommen, dass dieser Landstrich ein Synonym des Gartens Eden werden könnte. Doch die wohlhabenderen französischen Kolonialisten Saigons zogen wegen des milden Klimas genau in diesen Landstrich. Denn die Luft erreicht in dieser Höhenlage niemals solch schwülheiße Temparaturen, wie sie für Saigon so typisch sind.

In diesem sehr fruchtbaren Gebiet mit seinen ausgedehnten Kaffeeplantagen und weitverbreiteten riesigen Gewächshäusern gedeihen auch: Erdbeeren! Für Vietnamesen ist dies wiederum sehr exotisch.

Fährt man vom Hochland in nordwestlicher Richtung hinunter ans Meer, dann gelangt man in die Stadt Nha Trang mit ihrem langen Sandstrand. Für meinen Geschmack ist der Tourismus in diesem Ort etwas zu arg. Die Hotels reihen sich entlang der Häuserreihen nahe dem Strand. Die enge historische Beziehung zwischen dem sozialistischen Vietnam und der ehemaligen Sowjetunion setzt sich sichtbar in der Reihe der Schilder und Speisekarten in russicher Sprache fort. Man versteht eher russisch als das Englische. Urlauber aus Russland bilden die stärkste touristische Gruppe in dieser Stadt.

Vorgelagert der Stadt finden sich einige tropische Eilande, die mit Ausflugsschiffen erreichbar sind. Zum Beispiel die kleinere Insel Hon Mieu, die von Backpackern via eine der regulären Fähren vom Cau Da Dock erreicht werden kann. Die größere Insel Hon Tre beheimatet den Vinepearl Freizeitpark, der ein sehr schönes Aquarium beherbergt.


 

Zugfahren in Vietnam
Einfach, doch immer mit Service:

Im Zug von Saigon nach Mui Tien

Außen an der Tür eines jeden Wagens dieses Zugs wartet ein Zugbegleiter in Uniform auf unsere Fragen: “Ist das hier der Wagen Nr. 7?” Nach einem Blick auf unsere Fahrkarten mit den Wagen- und Platznummern weist die Hand des Beamten entlang der langen Reihe von Waggons.

Wagen Nummer sieben 7. Der Beamte Nummer 7 weist uns mit lächelnden weit nach oben gezognen Mundwinkeln durch den schmalen Eingang. “Right Hand!” bestätigt er seine Englischkenntnisse und wir schieben die nur wenig klemmende Tür auf. “Oh Gott!” – fährt Claudia die Enttäuschung über die Lippen. Das Interieur wirkt gräulich, die Sitze aus grobem Stoff waren einmal beige mit grau, vermute ich. Durchgewetzt, grau und mit Schmutzflecken versehen haben die Polster ihre besten Zeiten schon längst hinter sich. Wir hangeln uns den Gang entlang zu unseren Platznummern. Die Rucksäcke passen genau ins Gepäcknetz. Also geradeso mit Drücken. Über dem Mittelgang verrichten schwenkbar aufgehangene Ventilatoren ihre Arbeit. „Air conditioned“ steht neben unseren vollständigen Namen und Passnummern (!) auf den Zugtickets.

Ächz und Würg fummele ich gewaltig für eine bequeme Liegestellung. Der Vietnamese hinter mir drückt hilfreich den kleinen schwarzen Knopf nach hinten. Er lächelt froh, helfen zu können. Seine Sitznachbarin nickt mir freundlich zu.

Bequem sitzend rollen wir durch Südvietnam. Und ob das Nostalgie ist! Die verschraubten Schienenstränge lassen deutliche Geräusche vernehmen. Wir spüren die eisernen Räder über eine solche Verbindung rollen. Klack – klack – klack. Dieses Geräusch war mir als Kind vertraut, wenn wir Anfang der Siebziger im Schlafwagen an die Ostsee fuhren. Weit entfernt von Mitteleuropa taucht der Klang nun wieder auf.

Der zerschundene Stoff der Sitze erweist sich als angenehm weich und die Form der Sitzschale läßt bequemes Reisen zu. Dass die Fenster ausgerechnet unseres Wagens nur einen vergitterten Blick in die Landschaft zulassen, ist nicht weiter tragisch. Denn interessant ist es innen drin:

Fast pausenlos fahren Zwei-Personen Servicekolonnen durch den Mittelgang. Sie bieten Suppen an, dann kommen Getränke, dann Chips und andere Knabbersachen. Dann wieder Suppen, …
Video: Zugfahrt nach Mũi Né

 

Im Zug von Hanoi nach Lào Cai

Klack – klack – klack dröhnt es im Schlafabteil der ehemaligen Yunnan-Bahn. Verschlafen vom kaum-Schlafen auf den harten “Soft-”Sitzen angle ich am Morgen nach meinem linken Schuh, der sich irgendwo gemütlich zwischen den Rucksäcken unter der Liege auf die Seite gelegt hatte.

“Coffee?” Der Früh-am-Morgen-Service klappt schon wieder bestens. Der Kopf des Schaffners verschwindet sofort wieder und schon reicht eine Hand den gefüllten Pappbecher durch den Türschlitz herein. Heiß!
Video: Zugfahrt nach Lào Cai

 

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