25. Januar 2009

Adriatörn: Der große Traum

Freunde und Bekannte „löchern“ uns immer wieder, wie wir auf diese Idee kommen, wie wir das alles planen und vieles mehr.

  • Sagt mal, wie kommt Ihr auf diese Idee?
  • Habt Ihr ein eigenes Boot? – Oder kauft Ihr Euch erst eines?
  • Habt Ihr denn einen Segelschein?
  • Was ist mit Euren Jobs? – Bekommt Ihr so lange Urlaub?
  • Was kostet denn das? (=Könnt Ihr Euch das leisten?)
  • Wer kümmert sich um Euer Haus, Garten?

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26. Januar 2009

Erste Segelpraxis auf Yachten

Die folgenden Urlaube entführen uns immer wieder auf Segelboote, wir sind in einen Segelbann gezogen. Kurzfristig beginnen wir mit dem Aufbau unserer „Scheinwelt“. Für folgende „Scheine“ wird gebüffelt: SBF-See – den mache ich zusammen mit Claudia, SBF-Binnen und SRC. Und wir möchten gerne auf einer richtigen Yacht mitfahren. Die kennen wir bisher nur aus Büchern, die wir verschlingen. Wilfried Erdmann, Bobby Schenk, Johanna Michaelis und Klaus Nölter, Bernard Moitessier sind nun keine Fremden mehr. Jedenfalls von unserer Seite aus .

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26. Januar 2009

Adriatörn: Segeln Lernen

Unsere erste persönliche Berührung mit einem Segelschiff – genauer: einer Jolle – findet im nächsten Sommerurlaub auf der Insel Rügen statt. In Lauterbach buchen wir einen „Jollenausflugstermin“ mit Skipper. Zwei Stunden Segeln für 100,- Euro. Wir finden, das ist ein Schnäppchen für eine so tolle Sache! Wir sind ganz aus dem Häuschen.  

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31. Januar 2009

Das kostet doch auch! – Die Finanzen

Finanzen sind für die Planung einfach zu unterteilen in Einnahmen und Ausgaben. Einnahmen mögen Urlaubsgeld (vom Arbeitgeber zu zahlen), Transferzahlungen oder sonstige Einnahmen sein. – In unserem Falle leicht zu rechnen, da wir beide selbständig sind und in dieser Zeit keinerlei Dienstleistungen vollbringen und somit auch keine Einnahmen zu verbuchen haben. Das heißt, alle Ausgaben müssen zuvor vollständig angespart werden.

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01. Februar 2009

Wie ist das mit Haus, Post, Job?

Wir haben zum Glück lauter liebe Geister, die sich um die vielen, vielen Dinge in unserem Leben kümmern und uns so diese Reise überhaupt erst ermöglichen. Es geht bei so langer Zeit um mehr als Blumengießen, zumal wir in einem (bank-)eigenen Häuschen wohnen. Der Rasen ist zu mähen, Reinigungsarbeiten und kleinere Reparaturen sind zu erledigen oder gegebenfalls auch eine Handwerksfirma zu bestellen und zu überwachen. Mein Sohn wird sich um den Garten kümmern, insbesondere das Rasenmähen.

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10. Mai 2009

Die Insel Susak

Erstes Törnziel ist die Sandinsel Susak. Dem Hafenhandbuch nach bietet der Hafen von Susak nicht allzu viele Liegeplätze für Yachten. Als wir in den kleinen Fischerhafen einfahren liegt jedoch nur eine leuchtend glänzende Rinker-Motoryacht da. Alle anderen Gefährte sind kleine Fischerboote. Glück der Vorsaison.

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14. Mai 2009

Ilovik

Die frühe Abfahrt von Susak um 10:00 Uhr bringt es mit sich, dass noch kaum Wind herrscht und wir die erste Stunde unter Motor fahren. Wir begegnen zwei Delfinen, die unser Boot offenbar sehr schnell inspiziert haben und deswegen leider ohne Verzug weiterziehen.

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15. Mai 2009

Silba und der Liebesturm

Cleo nähert sich einem neuen Ziel: der Insel Silba. Auf der Insel gibt es einen einzigen Ort: Silba. Dieser befindet sich etwa in der Mitte der Insel, welche an dieser Stelle wie mit einem engen Gürtel zugeschnürt ist und aus der Luft betrachtet wie eine Herrenfliege aussieht. Der Ort ist genau beim „Knoten“ und erstreckt sich damit von der Ostseite der Insel bis zur Westseite.

Der 600 Seelen Ort verfügt sogar über zwei Häfen, die beide freilich nicht sehr groß sind: den Ost- und den Westhafen. Obwohl der Osthafen als der bei Sportbootführern beliebtere beschrieben wird, entschließe ich mich, den Westhafen auszuprobieren. Doch schon bei der Anfahrt erkenne ich, dass es dort tatsächlich nicht gemütlich sein kann: nur eine Mole, unter der das Wasser ungehindert durchschwabbern kann, ein Industrieschiff liegt an der Pier und gerade fährt die Riesenfähre Jadrolinja an die andere Seite der Mole. Wir umrunden nun noch die Südseite von Silba und machen am wesentlich einladenderen Osthafen fest.

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20. Mai 2009

Auf der Insel Pag

Kurz nach Tagesanbruch steuert unsere Cleo von Silba aus Richtung Ost zur Insel Pag. Bei der Annäherung an die Insel stellen wir im Gegensatz zu den bisher besuchten Inseln eine große Kargheit fest: es ist fast kein Bewuchs mit Ausnahme von vereinzelten, einsamen Machhiabüschen zu finden. Wir laufen in die tiefe und schmale Bucht der ACI Marina Šimuni ein. An den kargen Hängen rechts der Bucht grasen in den von aufgeschichteten Steinmauern umgebenen Arealen kleine Wollbüschel, die sich langsam vorwärts bewegen. Die fast nackten Felsberge scheinen typisch für ganz Pag zu sein. In der Tat haben wir das Gefühl, gerade heute und hier wechselt auch das Wetter zum Trockeneren und Heißeren und unserer Adriasommer beginnt.

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21. Mai 2009

Ankern vor der Insel Vir

Am Ziel unseres kleinen Segelschlages von Šimuni nach Vir freuen wir uns auf einen kleinen Hafen in der Stadt Vir auf der gleichnamigen Insel. Unser Hafenführer schreibt: „Hinten an der Mole festmachen“. Die Mole hat jedoch kaum mehr als 30 Meter und bei unserer Ankunft liegen dort schon die Schiffe der Fischer im Päckchen. So fällt unser Anker auf etwas Sand, jedoch meist felsigen Grund in vier Metern Tiefe in das klarschimmernde Wasser. Wir genießen jetzt gemeinsam eine Dose Bier in der schönen Dämmerung. Von einer nahegelegenen Bar bekommen wir den Klang kroatischer Musik als Geschenk.

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23. Mai 2009

Im Stadthafen von Zadar

Flagge der Republik Kroatien Norddalmatien beginnt etwa auf der Höhe der Stadt Zadar und zieht sich die Küste entlang über Šibenik bis hin zu Primošten. Deshalb zählen die Zwillingsinseln Ugljan und Pašman, Dugi Otok und die Kornaten zu diesen Raum. Das Revier bildet damit eines der beliebtesten Segelreviere der Adria.

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25. Mai 2009

In Kugljica auf der Insel Ugljan

Über manche Orte lässt sich nicht viel Aufsehenderregendes sagen und dennoch sind sie von gewisser Wichtigkeit für einen. Kugljica ist für uns genau solch ein Flecken. Wer kroatische Gelassenheit entdecken möchte und vom Rummel in Zadar oder dem geschäftigen Treiben in der Marina Dalmacia (Sukošan) genug hat, der ist im marinaähnlichen Hafen von Kugljica genau richtig.

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27. Mai 2009

Die Marina Sukošan

Mit rauschender Bugsee und geblähtem Segel strebt Cleo der gegenüber liegenden Marina Sukošan zu. Ein herrlicher Segelwind bläst aus Süd/Südwest und wir mögen gar nicht so schnell unser viel zu nahes Ziel erreichen. Also absolvieren wir ein paar Wenden und schwelgen in der Segelei „auf der Stelle“, bevor wir dann doch in die größte Marina Kroatiens einlaufen. Hier geht alles streng nach Plan zu: bereits bei der Einfahrt weist uns ein am grünen Leuchtfeuer stehender Marinero mit der Hand eine Richtung, wobei er uns durch den Wind unverständliche Worte zuruft. Der zugewiesene Platz gefällt uns nicht sonderlich, denn er liegt unmittelbar neben der Tankstelle. Wir stellen uns also dumm und ändern den Kurs in Richtung schönerer Liegeplätze, worauf ein weiterer Marinero uns von der Tankstelle aus etwas zuruft, zu seinem Schlauchboot eilt, in das schwankende Gummigefährt springt und unser Boot ansteuert. Ich stoppe auf und wir klären hier im Hafenbecken bereits die geplante Dauer unseres Aufenthaltes, die Länge unseres Bootes und bekommen nach einem Handytelefonat des Helfers die Stegnummer 23 zugerufen, an welcher uns bereits ein weiterer Marinero erwarten würde. – Offenbar sollten wir gar nicht neben der Tankstelle liegen, sondern uns dort vom „zentralen Verteilungs-Marinero“ lediglich einen Liegeplatz zuweisen lassen.

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29. Mai 2009

In der Ankerbucht Zaklopica

Der nieder­ländische “Liege­nachbar” in der Marina Sukošan gab uns einen sehr guten Tipp für den Aufent­halt an der Süd­seite der Insel Pašman: eine Bucht mit dem mystischen Namen Zaklopica. Diese Bucht ist ein wirklich außer­gewöhn­licher Anker­platz. Umsäumt ist das blaue Wasser nur von Natur: karstiges Gestein, Macchiabewuchs und Kiefernbäume.

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02. Juni 2009

Der Nationalpark Krka

Bei Anbruch eines neuen Morgens verlassen wir diese schöne Ankerbucht und fahren unter Motor nach Biograd. Das Frühstück genießen wir im Cockpit, während unser Autopilot für den richtigen Kurs in die Marina Kornati sorgt. Als wir kurz vor dem Hafen anlangen, haben wir unser Frühstück auch gerade beendet und bereiten alles für das Anlegemanöver vor.

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04. Juni 2009

Der Nationalpark Paklenica

Zwei tiefe Schluchten, Velita Paklenica und Mala Paklenica, haben sich nahe dem Meer in das Massiv des Velebitgebirges eingefräst. Die Erwartung spektakulärer Ausblicke allein ist schon den Besuch dieses eindrucksvollen Nationalparks wert. Dass viele Szenen der beliebten Winnetou Filme genau dort gedreht wurden, machen eine Visite der Schlucht erst recht interessant. Also laufen wir durch die Schlucht. Mit einem farbigen Prospekt der Parkverwaltung in der Hand, das genau beschreibt, an welchen Stellen welche Szene aus welchem Streifen gedreht wurde. Alle diese Positionen wurden zusätzlich mit nummerierten Holzschildern versehen, so dass wir keinen Drehort verpassen können.

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Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.
14. Juni 2009

An der Pier von Trogir

Cleo nähert sich der Stadt von Westen her. Die zuerst kaum wahrnehmbaren Umrisse des wuchtigen Kastellturms wachsen immer weiter bis wir schließlich von unserem Boot aus die gesamte prachtvolle Uferpromenade ausmachen. Die mediterranen Häuser lassen sich die Sonne auf ihre Fassaden scheinen und begrüßen unsere Einfahrt in den Kanal auf diese Weise in ihrer steinernen Stattlichkeit. Claudia ist bei diesem Anblick ganz aus dem Häuschen: „Thomas, ist das schön hier!“ Ein Pierhelfer bedeutet uns einen Platz vor einem mindestens 25 Meter langen Zweimaster unter französischer Flagge. Wie fast überall ist Cleo wieder einmal die kleinste der hier liegenden vier Segler.

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Reisen ist der schönste Weg Geld auszugeben und trotzdem reicher zu werden.