– Zweiter Tag –
Glaubt mir, unsere Autofahrt von Santa Cruz entlang der Straße nach Süden gleicht einer Fahrt durch einen riesigen fruchtbaren Garten. Ganz besonders auf der der LP-2 zeigt sich La Palma von ihrer sprießenden Seite: die grüne Insel wird sie auch genannt.Unser Ziel liegt südlich von Fuencaliente (heute Los Canarios) (). Es ist der Vulkan San Antonio, 657 Meter hoch nahe am Meer gelegen, vor dem ein Besucherparkplatz angelegt wurde. Einen kleinen Eintrittsobulus müssen wir entrichten. Im Preis eingeschlossen ist ein zehnminütiger Film über den Ausbruch des kleineren Nachbarvulkans Teneguía im Jahre 1971.
Danach geht es auf den Krater des San Antonio, an dessen Innenrand eine Seilabsperrung entlangführt. Ganz rundherum darf man den Krater nicht laufen, doch es tröpfelt sowieso vom Himmel. Kaum dass wir am Ende des Weges ankommen und hinunter auf den kleineren Vulkan Teneguía blicken, müssen wir zurück, um die Kameras nicht dem Regen auszusetzen. Drei Tage darauf kommen wir wieder, um erneut Filmaufnahmen bei Sonnenschein zu machen.
Verwirrung bei den Ortsnamen
Die Orte hier beim Vulkan werden unter dem verwaltungstechnischen Namen Los Canarios zusammengefasst und so ist meist auch die Beschilderung auf den Straßen.
Früher hieß es Fuencaliente, was übersetzt heiße Quelle bedeutet. Beim letzten Ausbruch des San Antonio vor 350 Jahren wurde diese heiße Quelle jedoch verschüttet und man benannte den Ort in Los Canarios um. Mitunter verwirrt es ein wenig, denn heute sind beide Bezeichnungen gebräuchlich.
Auf dem Kraterrand des San Antonio kann man spazieren | ||
Die Salzsalinen von Fuencaliente | Am Küstenabschnitt Punta Banco |
Wein. Als der San Antonio 1676 bis 1678 ausbrach und Dörfer unter sich begrub, da verließen die Bauern dieses Land, das ihnen nichts mehr zu geben schien. Erst sehr viel später bemerkte man, dass gerade der mineralhaltige Auswurf des Vulkans einen exzellenten Wein hervorbringt. Seitdem sind die Flächen rings um den San Antonio vom Weinbau geprägt. Der hier gereifte Malvasier mit seinem fruchtig-mineralischen Geschmack zählt zu den besten Tropfen, den die Kanaren zu bieten haben.
Von 13:00 bis 15:00 Uhr treiben wir uns an der südwestlichen Küste zwischen Roque Las Caleras und Punta Garda herum. Wir sehen hauptsächlich Bananenplantagen, aber auch viele schwarze Lavafelder, wie wir sie von Lanzarote her kennen. An den rot-braun-schwarzen Hängen erkämpft sich die Natur mit niederen und genügsamen Pflanzen das lavaverschüttete Terrain zurück.
Dann kommen wir zu den zwei nebeneinander stehen Leuchttürmen, von denen der rot-weiß-gestreifte in Betrieb ist und der alte graue nur noch der Zierde dient. Einhundert Meter neben diesen hohen Seefahrtszeichen entsteht in der Meersalzanlage das Salz Flor de Sal. Normalerweise gibt es Führungen entlang der Verdunstungsbecken, doch gerade klingt der Lärm von Bauarbeiten für ein Salzmuseum und ein Salzgarten-Restaurant “Jardin de la Sal” herüber. Führungen finden während der Bauphase nicht statt.
Zum Salz: in das Sal Teneguía werden keinerlei Zusatzstoffe für leichteres Rieseln und auch keine Aufheller zugefügt. Die Spurenelemente aus dem Atlantikwasser bleiben erhalten: Kaliumchlorid, Calciumsulfat, Magnesiumoxid und Magnesiumchlorid. Der Jodgehalt ist zwei mal höher als von herkömmlichen Meersalz. Vielleicht schmecken mir die palmerischen runzligen Salzkartoffeln, die Papas arrugadas, mit der Salzkruste deswegen so gut .
Auf dem Rückweg nach Los Concajos machen wir an der Höhle von Belmaco, unterhalb von Mazo, einen Stopp (). Der Archäologiepark mit Petroglyphen der Altkanarier kostet zwei Euro Eintritt und ist nicht sehr groß. Der Rundweg startet an einem kleinen Museum, das vom Leben der Benhoaritas, der Altkanarier auf La Palma, berichtet. Nach dreißig Minuten sind wir wieder zurück auf der Straße und landen kurz vor dem Abendessen um 19:00 Uhr im Hotel.
Hinweis: Klickt mal auf eines der Bilder. Mit der Maus oder den Cursortasten rechts/links könnt ihr euch dann durch eine Diashow hangeln.