10. Dezember 2012

Gran Canaria: Regentropfen, die an meine Fenster klopfen …

– Elfter Tag –
Ihr ahnt es schon – dieser Novembertag hält für uns abermals einige Regentropfen bereit, der Nachmittag fiel quasi ins Wasser. Wir retteten uns ins Hotel, aber auch dort wurde die zweite Tageshälfte schattig und kühl. Doch bis es soweit war, hatten wir am Vormittag noch ein paar trockene Stunden.

Kennt ihr Santa Lucia (nein, nicht die Karibikinsel!)? – Wenn nicht, dann seid ihr in guter Gesellschaft, denn wenige Urlauber verirren sich in dieses Bergdorf. Dennoch war es unser Tagesziel, denn in Santa Lucia gibt es eine sehenswerte Kirche und die Gassen mit ihren Natursteinhäusern sollen wunderschön sein. Auf der Finca de los Burros hätten wir unter Orangenbäumen zu Mittag essen können, wo obendrein die Esel streichelfertig auf die Besucher warten. Das wäre auch die Gelegenheit für einen Eselsritt gewesen. Wäre!

Zwei Kinder scheinen das Schutzgeländer zu betrachten; die Umgebung ist in diesem Alter (ca. 5-6 Jahre wohl weniger wichtig.
Von Santa Lucia wiederum wären wir südwärts in Richting Fortaleza Grande gefahren, eine Felsfestung aus altkanarischer Zeit. Unterwegs hätten wir einen wundervollen Blick auf den Stausee Presa de Sorrueda gehabt (). Ihr merkt schon, dass ich euch dies hier in der “hätte-und-würde-Form” erzähle liegt wohl daran, dass wir diesen Verlust nicht mehr nachholten. Doch als Tagesausflugsidee für euch und auf jeden Fall für uns beim nächsten Gran Canaria-Aufenthalt möchte ich euch diese Anregung auf jeden Fall weitergeben.

Ein wenig Sonne hatten wir am Anfang dann doch, und so möchte ich euch nicht die Fotos vorenthalten, die auf dem Weg nach San Bartolomé de Tirajana entstanden. Das war der Ort, in dem uns die dunklen Regenwolken mit ihrer nassen Last voll erwischten. Zum Glück konnten wir währenddessen im Viersterne-Hotel Las Tirajans eine aromatische Tasse Tee trinken. Das Wetter ließ sich mit diesem “Teeopfer” nicht besänftigen, so daß wir unseren Plan aufgaben und wie schon erwähnt zurück nach Meloneras fuhren.

Stufenförmig gestiltes Felsmassiv
Blick in rotbraun gefärbte Bergfelsen mit spitzen Kämmen

Wenn ihr auf das Foto klickt, dann bekommt ihr eine größere Version davon
Erinnert ihr euch noch an die zugebauten Felsklippen der Südküste aus dem letzten Abschnitt? Kein Flecken Land oder Felsen, der nicht touristisch genutzt wurde. Doch fahrt nur ein wenig ins Hinterland, dann stoßt ihr auf große Bergregionen mit bestenfalls regionaler bäuerlicher Nutzung. Doch wie lange noch? – Das Foto nebenan entstand nur wenige Kilometer nördlich von Maspalomas, wo die Natur bisher noch die Oberhand hatte. Doch schon graben Bagger riesige Wunden in das Millionen Jahre alte Gestein, um auch diese kargen Flecken dem Mammon zu opfern. Wir erinnern uns: im Nordwesten, im Agaete Tal, trafen wir andererseits auf längst verlassene Hotels, die offensichtlich dem Verfall anheim gegeben wurden (Klick zum Agaete-Tal). All diese Entwicklungen sind sehr schade.