03. Juli 2013

La Gomera: San Sebastian und Playa de Santiago

– Erster Tag –
Grrrrrr macht der Wecker und mir geht der gleiche Text als Antwort im Kopf herum. Morgens um vier mag man mir das nicht verdenken. Doch die Fähre von Santa Cruz de La Palma wartet nicht auf uns. Sie legt um 5:30 Uhr Richtung La Gomera ab.

Zwischen den beiden Inseln durchschifft die Fähre eines ihrer längsten Wegstücke im Archipel, 62 Seemeilen. Als wir in San Sebastian auf La Gomera eintreffen, dämmert der Morgen (). Nicht alle Passagiere steigen hier aus. Die Fähre setzt nach kurzem Stopp ihren Fahrplan nach Teneriffa fort.

Im Hafen warten wir auf unseren VW Polo, den eine Mitarbeiterin von Avis erst noch von Santiago im Süden herfährt. Der Autovermieter hat in San Sebastian kein eigenes Büro. Während der Wartezeit erkundschaften wir die Schiffsverbindungen nach El Hierro: So, Mi und Fr, immer morgens. Heute ist Mittwoch und ich beschließe, sofort am kommenden Freitag zur kleinsten bewohnten Kanareninsel zu reisen.

Hafen von San Sebastian Der 600 Meter lange Stadtstrand

San Sebastian ist der Ort, den man meist zuerst von der Insel sieht, denn nur hier legen die Fähren von Teneriffa und La Palma an. Auch ist es der einzige richtige Yachthafen der Insel, beliebt bei den Seglern. Eine andere Möglichkeit ist die Landung per Flugzeug mit Binter Air, wo der Flughafen beim Ort Alajeró ist (Süden).

Kolumbus war in jedem Falle schon vor uns allen hier. Hier belud er seine Schiffe vor der ersten noch ungewissen Übefahrt in die neue Welt. Eine Liebesaffäre mit der schönen ortsansässigen Feudalherrin Beatriz de Bobadilla wird ihm nachgesagt, weswegen er die Abfahrt seiner Entdeckerflotte unter Vorwänden um dreißig Tage verzögerte.

Die Infrastruktur des Ortes ist gut, Cafés und Restaurants bis in die späte Nacht sind vorhanden. Oft finden kulturelle Veranstaltungen auf der Plaza de las Americas, dem Hauptplatz de Ortes statt.

 

Auch Strände hat San Sebastian zu bieten. Rechts hinter dem Hafen, man geht die Straße am Felsen vorbei, gelangt man auf den Playa de la Cueva. Er liegt direkt unter der hohen Klippe, auf der man vom Garten des Vorzeigehotels Parador einen fantastischen Blick über die Stadt hat. Ein weiterer schwarzer Sandstrand streckt sich 600 Meter entlang der Hafenstrasse Paseo Fred Olsen und der Av. de los Descubrideres.

Der Roque del Sombrero
Der Roque del Sombrero

Wir wollen nach Playa de Santiago. Die Straße nach Süden ist kurvenreich, doch sehr gut ausgebaut. Entlang der Strecke empfinden wir die Landschaft als trocken, hellbraun und sonnenverbrannt. Am Roque de Sombrero fühlen wir uns wie in Mexiko, zumindest die Bezeichnung des auffälligen Berges nährt diesen Bezug. Würde man nach etwa sechs Kilometern auf der Hauptstraße links auf die kleine Stichstraße fahren, dann käme man zur Christusfigur Monumento al Sagrado Curazón de Jesús, ein sieben Meter großer Jesus, der auch gut vom Meer aus zu sehen ist ().

Viele Palmen wedeln mit ihren Blättern. Auf der Insel soll es mehr Palmen geben als auf allen anderen Kanaren zusammengenommen. Exotik pur.

Angekommen im Hotel bei Playa de Santiago

Den Nachmittag verbringen wir in der Hotelanlage und unten im Ort Playa Santiago, zu dem man mit dem hoteleigenen Fahrstuhl durch die Felswand nach unten gelangt. Der kleine Hafen empfängt gerade zwei heimkehrende Fischer, was momentan die einzige bewegte Attraktion hier ist. An einem kleinen Strand, durch eine aufgeschüttete Mole vom Hafen getrennt, spielen die Kinder. Ein kleiner Hund schnappt ständig nach deren Ball und ist nicht der schlechteste Mitspieler. Trotz engagierter Versuche gelingt es den Kindern fast nicht, ihn an der Spielteilnahme zu hindern .

 

Morgen werden wir die grüne Vegetationsseite der Insel bewandern: La Garajonay.