– Fünfter Tag –
Der Name San Andrés mit seinem spanischen Klang hört sich schon sehr nach Urlaub an, findet ihr nicht auch? Ein kleiner Fischerort dieses Namens klebt nördlich der Inselhauptstadt Santa Cruz am unteren Teil einer zum Meer auslaufenden Bergkette. Hier am Meer endet das Anagagebirge. Dem wohlklingenden Namen des kleinen Ortes macht der daneben liegende Strand tatsächlich alle Holliday-Ehren. Man sagt, der Playa de las Teresitas sei der schönste Strand Teneriffas (). Sein feiner goldgelber Sand auf einer Breite von 30 Metern, bepflanzt mit sich im Wind wiegenden Palmen, machen ihn zum Traum vieler Badefreudigen.Das Baden im ruhigen Wasser ist weitgehend ungefährlich, denn ein Wellenbrecher vor der Küste verläuft über die gesamte Länge des Strandes. Es geht flach ins Wasser, was den Strand für Familien mit Kleinkindern sehr beliebt macht. Wenn ihr an einem Wochenende hierher kommt, dann wisst ihr auch, was beliebt bedeutet und warum hinter dem Strand so viele Parkplätze gebaut wurden.
Kein Wunder – neben der natürlichen Schönheit bietet der Strand Restaurants, Duschen, Toiletten, Liegen (3,00 € / Tag), Sonnenschirme, ein Volleyballfeld. Auch Aerobic-Kurse werden durchgeführt. Ihr seht schon, der Playa ist schön, doch auch sehr touristisch und “naherholungstechnisch”.
Apropos natürliche Schönheit: wie ihr wisst bieten Vulkaninseln oft nur dunklen oder fast schwarzen Sand. Das ist hier im Norden Teneriffas auch so, wie ihr am etwas nördlicheren gelegenen Nachbarstrand Playa las Gaviotas sehen könnt. Dieser Strand verfügt übrigens ebenfalls über einen ausreichenden Parkplatz und ist somit bequem über die Straße TF-21 erreichbar. Im Gegensatz zu Informationen, nachdem es ein FKK-Strand sei, sahen wir niemanden ohne Hose. Hinter der nächsten Felsnase finden Sie dann den nur 130 Meter langen Playa Chica, wo ein größeres Gebäude steht, um dessen möglichen Abriss es schon Bemühungen gab (Los apartamentos de Playa Chica).
Achso – zurück zur (un-)natürlichen Schönheit des Playa de las Teresitas: dass die erwähnten Wellenbrecher künstlich sind, ahnt ihr sicher schon. Man kann die gerade Steinwall-Linie ja gut auf dem Foto von oben erkennen. Dass der Sand aus der Sahara kommt, das konntet ihr jedoch nicht sehen, oder? Er wurde in den 70ern extra aus Afrika herübergeschippert, damit sich Einheimische und Urlauber nördlich der Hauptstadt Santa Cruz wie in der Karibik fühlen können.
Vom Aussichtspunkt hat man diesen wunderbaren Blick auf den Strand und gleichzeitig auch auf den schwarzsandigen Strand Playa las Gaviotas, der nur eine Landzunge weiter liegt. |
Wenn ihr am Strand seid, dann vergesst vor oder nach dem Besuch keinesfalls, den Blick von oben auf diese “Saharalandschaft mit Meeresanschluß”. Der Aussichtspunkt ist mit einem PKW ganz einfach zu erreichen. Wir brechen gegen 16:30 Uhr vom Strand auf, folgen vom Parkplatz aus dem Schild nach Iqueste de San Andrés und erreichen in kaum mehr als einem Kilometer den Aussichtsplatz. Blickt ihr von dort in nördlicher Richtung, dann schaut ihr hinunter zum oben erwähnten schwarzsandigen Playa las Gaviotas und auch die Küste entlang bis zum abgelegenen Ort Iqueste de San Andrés. Nach dem kleinen Ort biegt die Straße in den Barranco de Iqueste bis zum Weiler Lomo Bermejo.
Ohne Wellenbrecher und schwarzsandig zeigt sich der Playa las Gaviotas. An normalen Tagen werden Wellenbrecher sowieso nicht gebraucht. Außerdem gibt es hier auch nicht den tonnenweise aus Afrika antransportierten Sand, der weggespült werden könnte .
Solltet ihr vom Aussichtspunkt die Straße von hier aus nicht direkt zurück Richtung Santa Cruz nehmen, sondern in der anderen Richtung weiterfahren, dann fahrt ihr nach Iqueste de San Andrés. Unterwegs liegen rechtsseitig die Abzweige zu den beiden anderen Stränden. In Iqueste gibt es keinen Strand.
Fährt man durch San Andrés hindurch, dann gelangt man auf die TF-12 und in das dahinter liegende Anagagebirge. Es ist einer der ältesten Teile der Insel, älter noch als der Teide. Die gewundene Straße führt durch den Mercedeswald (), der jedoch auch mit anderen Automarken durchquert werden kann . Es ist ein ein Lorbeerwald, dessen nebelhafte Atmosphäre geheimnisvoll wirkt, wie wir das schon von La Gomera her kennen. Wanderwege führen auch hier zwischen den bis zu fünfundzwanzig Meter hoch wachsenden ‘Laurisilva’, den Lorbeerbäumen, hindurch. Oben am Kamm finden sich niedrigere Gewächse, wie Erika.
Mit etwas über 1.000 Meter am höchsten Punkt ist das Gebirge nun nicht sehr hoch, doch es gibt einige Aussichtspunkte mit schönen Landschaftsblicken, wie den Mirador des Ingles (bei klarem Wetter Rundumblick bis nach La Palma) und den Mirador del la Carmen (Blick über Santa Cruz). Man sieht unterwegs auf Terrassenfelder, die von den landwirtschaftlich geprägten Minidörfern Las Carboneras und Chamorga angelegt wurden.
Wikipedia schreibt auch Interessantes für Besucher dieser Berge, besonders erwähnt werden der Roque de Anaga und der Roque Bermejo. Es stellt sich heraus: so klein ist das Anagagebirge nicht und man sollte zur Erkundung mit dem Auto lieber einen vollen Tag einplanen.
Um 19:00 Uhr lassen wir die Bergstraßen des Gebirges hinter uns und gelangen bei La Laguna auf die Autobahn TF-5 zurück nach Puerto de la Cruz.
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Weitere interessante Links
- Fahrt durchs Anagagebirge – sehr schöne private Seite mit Text und Bildern
- Teneriffa Strandführer: Die schönste Strände, Pools und Badestellen