– Fünfter Tag –
Den Leuchtturm an der Punta de la Entallada wollte ich sehen . Darum fahren wir nach Las Playitas, hinter dessen Ortsausgang außer uns noch eine Gruppe Radsportler den kleinen Gipfel bis zum Faro erklimmt. Wir überholen die keuchenden Sportsmänner bequem mit dem PKW …Ob der Leuchtturm oder der Blick vom davor gelegenen Aussichtspunkt entlang der Küste die Mühe wert ist? – Unsere PKW-Fahrt war es nicht. Die Radsportler bewegten andere Motive hier hinauf und diese wiederum mögen deren Wert der Auffahrt ausmachen.
Die steilen Gassen des Ortes Las Playitas lassen sich nur schwer mit dem Auto befahren. Zum einen sind sie steil, sehr schmal, oft Einbahnstraßen und eigentlich gelangen wir komischerweise immer wieder zurück an unseren Ausgangspunkt. Ursprünglich wollten wir zum Strand, doch von dem Hügel der Stadt schaffen wir es nicht. Wahrscheinlich haben wir die richtige Straße verpasst. Nach einem Spaziergang durch die steilen Gassen belassen wir es dabei, denn die Uhr zeigt bereits 11:30 Uhr und wir wollen heute noch auf die Halbinsel Jandia ganz im Süden Fuerteventuras.
Kurz vor Morro Jable, dem Haupttouristenort im Süden, besuchen wir noch einen riesigen Surf- und Kitestrand der Insel. Es ist der Riso el Paso , der letzte Ausläufer der fast endlosen und breiten Lagune Playa Barca, die sich von der Costa Calma bis hierher zieht. Ein großes Hotel steht an seinen Dünen und beherbergt vor allem die schnell flitzenden Wassersportler. Eine Surfschule vervollständigt das Programm.
Ziegen – was fressen die hier nur? |
Morro Jable durchqueren wir ohne Stopp (den Oasis-Park besuchen wir morgen). Hinter dem Ort führt nur eine Sandpiste weiter. Die Fahrgeschwindigkeit drosseln wir entsprechend. Heute haben wir bereits mehr als 120 Kilometer mit Filmstopps hinter uns und merken, wie groß – vor allem lang – Fuerteventura doch ist. Das Land besteht beinahe nur aus Steinen und Staub. Wir wissen gar nicht, was die Ziegen hier fressen. Eben hält ein Geländewagen an der Piste und ein Bauer mit einem Plastikeimer voller Maiskörner füttert die sich um ihn scharenden Meckertiere.
Die Nordwestküste der Halbinsel Jandia | Die legendenumwobene Villa Winter |
Auf der anderen Seite der Halbinsel, wo die lange Strandlinie in nordwestliche Richtung weist, kommt man entlang atemberaubender Serpentinen zum Ort Cofete . Den windigen Mirador Roque del Moro kann man unterwegs nicht verfehlen, ein paar Parkplätze markieren ihn. Stürmisch weht dort der Nordwind, doch der Blick von dort oben lohnt.
Cofete selbst kommt uns wie ein kleines Slumgebiet vor: hier stehen Hütten aus rohen Betonsteinen oder meist vergrauten Holzbrettern zusammengezimmert. Sie wirken eher wie Gartenlauben, und so wird auch die Stromversorgung mit Dieselaggregaten sichergestellt. Fließend Wasser gibt es ebenfalls nicht. Viele der Buden werden heute als Ferienhäuschen genutzt und stehen deshalb die meiste Zeit leer.
Nach links zweigt der Weg hinunter zum wunderschönen Sandstrand ab, dessen Brandung man jedoch als Badender tunlichst meiden sollte. Ein Sonnenbad ist natürlich etwas Anderes, wenngleich davon in der baum- und schattenlosen Gegend unter der knalligen Sonne ein kräftiger Sonnenbrand droht. Ausreichend cremen nicht vergessen!
Nach rechts biegt ein Weg zur legendenumwobenen Villa Winter ab. Interessant ist eine Wanderung auf dem Red de Caminos de Pájara von Cofete zum Gran Valle : hin und zurück braucht man jeweils zweieinhalb bis drei Stunden. Die Felshänge des Pico de Jandia steigen hinter der Villa sehr steil an, doch der Weg soll zumindest gut markiert sein. Es geht unter anderem über den Bergsattel (mit rutschigem Geröll), von wo man wieder eine gute Aussicht genießen kann. Wir haben diese Tour allerdings nicht selbst ausprobiert.
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