– Erster Tag –


![]() |
El Medano |
Jetzt wollen wir die Pyramiden sehen, von denen wir gelesen haben. Die Reederei Fred Olsen macht Werbung für diese Steinkolosse, die in Güímar stehen. Auf Fotos wirken sie wie Maya-Bauwerke aus Mexiko. Der Norweger Thor Heyerdahl hat sie entdeckt und zog extra zur Erforschung der Pyramiden auf die Insel, wo er viele Jahre seines abenteuerlichen Lebens verbrachte. Letztlich lernte er auch Fred Olsen kennen und so kam es, dass das Museum von Fred Olsen gegründet wurde und sich auch zu einem großen Teil mit Heyerdahl, seinem Papyrusboot Kontiki und den vielen Entdeckungen, die der Forscher machte, beschäftigt. Die Ausstellung ist für Abenteurer und Leute, die davon träumen (wie wir) ein Muss!
![]() |
||
Die Pyramiden von Güímar | ||
![]() |
![]() |
|
Thor Heyerdahls Leben und seine Reisen werden neben den Pyramiden von Güímar ebenfalls ausgestellt. Es weckt die Abenteuerlust in euch! |
Halt! Einen dritten Ort nehmen wir auf dem Weg nach Puerto de la Cruz noch mit. Die Stadt Candelaria () liegt ebenfalls an der Ostküste und hat meiner Meinung nach kaum Sehenswürdigkeiten. Nur zwei. Die einen werden in fast allen Reiseführern und Bildbänden über Teneriffa abgebildet. Ich meine die neun Guanchenhäuptlinge in Bronze, die mit dem Rücken zum Meer auf mächtigen Steinsockeln stehen und den gewaltigen Wind, der heute wirklich ungemütlich bläst, nicht zu spüren scheinen.
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
|
Candelaria an der Ostküste: Santa Ana und die unerschütterlichen Könige der Guanchen |
Viel bedeutender ist die andere Sehenswürdigkeit, die Basilika Santa Ana. Die Königskolosse blicken allesamt auf den Platz vor dieser Kirche, die ein wichtiges religiöses Bauwerk der Insel ist. Vielleicht das wichtigste Gebäude überhaupt. Als wir uns dem Eingangsportal nähern, werden gerade zwei Gebrechliche in Rollstühlen hereingeschoben. Eine junge Frau steigt aus einem PKW, sie sieht geschwächt aus und ihr Mann folgt mit einem kleinen gelben Bündel im Arm, in welches er immer wieder zärtlich sein Gesicht hineindrückt. Wir nehmen an, die Frau hat gerade entbunden und alle gehen sie vor zum Altar, wo sie intensive Gebete sprechen. Der Glaube an die Kraft der Jungfrau in diesem Gotteshaus ist tief, der Schutzheiligen Virgen de Candelaria. Was immer der Wortlaut ihrer Fürbitten sein mag, wir wünschen allen ebenfalls aus tiefsten Herzen, dass es in Erfüllung gehen mag.
Die beiden Bettlerinnen an den Treppenstufen zum Eingang machen dabei jedenfalls kein schlechtes Geschäft.