– Zweiter Tag –
Heute starten wir mit dem Nordwestzipfel der Insel, den wir nicht via die Autobahn im Norden, sondern über die Bergstraßen erreichen wollen. Auf dem Wege streifen wir den Ort Firgas , in dem das Firgas-Mineralwasser aus der Erde sprudelt. Es wird in den Supermärkten und Hotels der gesamten Insel angeboten. Es ist normales Tafelwasser und plätschert in Kaskaden den Paseo de Gran Canaria hinunter, ein Bergweg mitten im Dorf, der mit aufwändigen Fliesenarbeiten flankiert wurde. Als wir ankommen, plätschert jedoch nichts, das Wasser läßt sich also anscheinend abstellen oder umleiten. Oder das Wasser hat heute zum Sonntag Vormittag einfach nur frei . Die berühmten Fliesen flankieren das künstliche und trockene Bachbett dennoch, ein paar alte Männer sitzen auf der Bank und beobachten uns (und wir sie ;-).
Von Firgas aus fahren wir noch ein Stück zurück bis die Straße Richtung Gáldar führt (). Wenn ihr kurz vor Gáldar seid, dann wandelt ruhig auch einmal auf den Spuren der alten Guanchen. So machen wir es, denn noch vor Gáldar “um die Ecke” liegt das Cenobio de Valerón, das sind Höhlen von denen man früher dachte, es mit einem Kloster zu tun zu haben. Doch neueste Forschungen ergaben, dass sie als Getreidespeicher genutzt wurden. Auffällige Wegweiser geleiten uns dorthin; kurz vor 14:00 Uhr sind wir da. Von der Höhe der Höhlen bereitet uns von diese Position in den Felsen einen wundervollen Blick über den Barranco del Calabozo.
Blick auf Gáldar | Die Getreidespeicher der Guanchen von Cenobio de Valerón | |
Fahrt ihr von Gáldar in Richtung des Cenobio de Valerón, dann bekommt ihr genau diesen Blick auf die Küste |
Vor Gáldar kommen wir durch den Nachbarort Guía, bekannt für seine spezielle Käsesorte. Es ist Blütenkäse – Queso de Flor, welcher mit dem Zusatz von Blütenblättern wildwachsender Artischocken reift. Eine Besonderheit, die uns an einem der Läden anhalten läßt, um diese Käsesorten zusammen mit einem Schluck Wein der Insel zu probieren (zum Beispiel bei Casa Arturo gleich unterhalb vom großen Supermarkt an der Hauptstraße). Lecker. Natürlich nehmen wir uns eine Ecke dieser runden Köstlichkeit mit. Ein wenig davon “schnabulieren” wir am Abend bei einem Glas kanarischen Wein, den Rest wollten wir als Mitbringsel nach Hause nehmen. Doch obwohl es eine recht harte Sorte Käse war, verschimmelte er uns in den nächsten zwei Wochen gewaltig. Wir ärgerten uns sehr. Hätten wir das kostbare Stück doch längst in Gänze verdrückt!
Gáldar selbst besuchen wir selbstverständlich auch, gegen 15:00 Uhr fahren wir am Ortseingangsschild vorbei. Dort wartet das Museo y parque arqueológico La Cueva Pintada, wo ein bedeutender Teil der altkanarischen Geschichte gezeigt wird. Das Kernstück der Ausstellung ist die farbig bemalte Höhle, La Cueva Pintada. Schön geschützt unter Glasdächern wird sie den interessierten Besuchern präsentiert. Leider darf im Museum weder gefilmt noch fotografiert werden, weshalb wir auf den Besuch verzichten. Und so nutzen wir die Zeit für einen Spaziergang durch den Ort.
Gáldar zeigt farbenprächtige Fassaden. Ein schnuckeliges Städtchen zum Verlieben … | ||
… was die Einwohner dann ja auch öffentlich an die Wand schreiben: Te quiero heißt “Ich liebe Dich” |
Die Zeit rückte weiter vor und es ist nun später Nachmittag. Von Gáldar fahren wir die nahe der Küste verlaufende Autobahn zurück, und statten der Küste noch Besuche ab. Wenn es sich anbietet lenken wir unser Auto an einen Halteplatz am Meer um den Blick auf die Wellen zu genießen. Und die zeigen sich dem Atlantik würdig. Der Passatwind bläst und durch das nahende Ufer und die Klippen türmen sich die Wellen zu Hügelchen, die tosend und schäumend brechen.
Die rauhe Küste des Nordens | El Roque, der Ort auf der Klippe |